Gesundheit Bamberg - Sommer 2020

14 Titel Fortsetzung von S. 13 Laparoskopie-Instrumenten für kleine Bäu- che. Die oft teuren Spezialinstrumente ste- hen relativ geringen Fallzahlen gegenüber, denn Kinder werden seltener operiert als Erwachsene. „Aber als Uni-Klinikum leisten wir es uns, diese Geräte anzuschaffen – ob es sich finanziell lohnt oder nicht. Wir ent- scheiden immer für das Kind“, versichert Manuel Besendörfer. Von Blinddarm bis Tumor Der Kinderchirurg und sein Team operieren besonders häufig Leisten- und Nabelbrü- che bei Kleinkindern, ebenso Blinddarm- entzündungen. Die Experten haben es aber auch mit komplexen Fehlbildungen im Brust- und Bauchraum und mit seltenen Tu- moren zu tun. Wann immer es möglich ist, nehmen die Ärzte die Eingriffe minimalinva- siv vor, das heißt: Es genügen wenige kleine Schnitte. So werden z. B. Leistenbrüche in Erlangen seit 2019 möglichst endosko- pisch versorgt, also ohne eine offene Ope- ration. Dank endoskopischer Instrumente kann der Operateur die Leis- tengegend von innen beurtei- len, den Leistenbruch identi- fizieren und ihn unter Ka- merakontrolle verschließen. „Endoskopische OPs sind schonender und verursachen weniger Schmerzen und weniger Narben“, sagt Dr. Besendörfer. „In anderen Kliniken, die hauptsächlich Er- wachsene behandeln, gehen die Bedürfnis- se kleiner Patienten leichter unter. In Erlan- gen gilt: Kinder sind unser Alltag. Jede Pfle- gekraft weiß bei uns genau, wie sie ein auf- geregtes Kind beruhigt, und macht das auch gern“, versichert Manuel Besendörfer. INFO Kinderchirurgie des Uni-Klinikums Erlangen Telefon: 09131 85-32923 www.kinderchirurgie.uk-erlangen.de Dr. Manuel Besendörfer beim Wiedersehen mit einem kleinen Patienten auf der Bamberger Gesundheitsmesse OPs in ganz Nordfranken Damit auch Kinder und Jugendliche in Ober- und Unterfranken bestmöglich ver- sorgt sind, operieren die Erlanger Kinder- chirurgen zusätzlich in den Kliniken des Perinatalzentrums Nordfranken – in Bam- berg, Bayreuth, Coburg und Schweinfurt. Der Fokus der Erlanger Ärzte liegt dabei auf schwer kranken Früh- und Neugeborenen. „Je älter und je schwerer ein Kind, desto risikoärmer die OP“, er- klärt Dr. Besendörfer. „Doch im Notfall versorgen wir auch kleinste Frühchen mit einem Gewicht unter 1.000 Gramm.“ fm „Kinder sind unser Alltag. Jede Pflegekraft weiß bei uns genau, wie sie ein aufgeregtes Kind beruhigt.“ Dr. Manuel Besendörfer

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