Gesundheit Bamberg - Sommer 2020

22 Medizin-Report Brustkrebsdiagnostik. Ein neues compu- tertomografisches Verfahren bietet eine optimale Bildgebung und eine schonen- dere Untersuchungsmethode für Frauen. Als eine der ersten Einrichtungen weltweit setzt das Uni-Klinikum Erlangen einen Spiral-Brust-CT ein. Brustkrebs gilt mit rund 69.000 Neuerkran- kungen jährlich als die mit Abstand häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Je früher ein Mammakarzinom diagnostiziert und behandelt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Deshalb beginnen in Deutschland für Frauen ab dem 20. Lebensjahr altersspezifische Vor- sorgemaßnahmen zur Früherkennung. Spätes- tens ab dem 50. Geburtstag stellt sich für jede Frau die Frage, ob sie der Einla- dung zum Mammografie-Scree- ning folgen soll oder nicht. Eine optimale Bildgebung bei der Di- agnostik von Karzinomen ist ei- ne Voraussetzung für die mög- lichst frühzeitige und zielgerich- tete Brustkrebstherapie. Weil bei der Mammografie für die Röntgenaufnah- men ein erheblicher Druck auf die Brust aus- geübt werden muss, empfinden viele Patientin- nen diese Vorsorgeuntersuchung jedoch als sehr unangenehm. Ohne Druck auf die Brust Ein neuer Spiral-Brust-Computertomograf (CT) berücksichtigt diesen Aspekt: Für die Untersu- chung legt sich die Patientin bäuchlings auf die Liege des Brust-CTs und positioniert ihre Brust bequem in der dafür vorgesehenen Öff- nung. Anschließend wird die Brust durch eine Brustkrebs im Bilde spiralförmige Abwärts- rotation des Bildge- bungssystems inner- halb von nur sieben bis zwölf Sekunden voll- ständig gescannt. In ei- ner 360-Grad-Rotation werden dabei bis zu 2.000 überlagerungs- freie, dreidimensionale Schichtaufnahmen in hochaufgelösten Bildern erstellt. Das Radiolo- gische Institut des Uni-Klinikums Erlangen ist eine der ersten Einrichtungen weltweit, die den neuen Spiral-Brust-CT für die Mammadia- gnostik verwendet. „Für die Patientinnen ist das neue Verfahren spürbar angenehmer, weil für die Untersuchung keine Kompression der Brust erfolgen muss“, erklärt Prof. Dr. Rüdiger Schulz-Wendtland von der Erlanger Radiolo- gie. „Gleichzeitig ermöglicht das Gerät eine exzellente Bildqualität und dies mit einer ver- Oberarzt Prof. Dr. Rüdiger Schulz-Wendt- land beurteilt die Aufnahmen des neuen Hightech-CT in der Erlanger Frauenklinik. „Für die Patientinnen ist das neue Verfahren spürbar angeneh- mer, weil für die Untersuchung keine Kompression der Brust erfolgen muss.“ Prof. Dr. Rüdiger Schulz-Wendtland

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