Gesundheit Bamberg - Sommer 2020

6 Titel Bauchschmerzen. Was steckt dahinter? Wann sollten Eltern mit ihrem Kind zum Arzt? Bei den Drei- bis Zehnjährigen ist der Bauch die Körperstelle, die am häufigsten wehtut. Erst ab elf Jahren ist es der Kopf. Bauchschmerzen sind meist vorübergehend und harmlos. Ungewohnte Situationen, Aufregung, Angst, aber auch freudige Ereignisse können Bauchweh auslösen. Es wird aber auch von Magen- Darm-Infekten, übermäßigem Es- sen oder zu seltenen Toiletten- gängen hervorgerufen. „Trotzdem sollten spezifische Warnsignale nicht übersehen werden, zum Beispiel für chronische Darmerkran- kungen wie Morbus Crohn, für eine Zöliakie oder eine Nahrungsmittelallergie“, sagt PD Dr. André Hörning, Oberarzt der Kinder- und Jugendklinik des Uni-Klinikums Erlangen. Laut dem Kindergast- roenterologen sind deutschlandweit 20 bis 30 Pro- zent aller Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) Kinder. „In den vergan- genen 20 Jahren haben sich die Zahlen bei Heran- wachsenden versiebenfacht“, so PD Hörning. Be- obachten Eltern bei ihrem Kind nächtliche Bauchschmerzen, Blut im Stuhl, anhaltenden extrem häufigen Stuhlgang bis hin zu Durchfällen über mehr als vier Wochen, ein eingeschränktes Wachstum oder eine fehlende Ge- wichtszunahme, Schlappheit, verminderte Konzen- tration oder Gelenkschmerzen, könnte eine CED dahinterstecken. Zur Abklärung und Behandlung gibt es in der Erlanger Kinderklinik eine CED-Ambu- lanz für Heranwachsende. Hier werden pro Jahr mehr als 250 Patienten zwischen anderthalb und 18 Jahren betreut. Hilferuf aus der Körpermitte 20 bis 30 Prozent aller Patienten mit chronisch- entzündlichen Darm- erkrankungen in Deutsch- land sind Kinder.

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