Gesundheit erlangen - Herbst 2021

9 Titel Kognitive Verhaltenstherapie (kVT) Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie Integrative Psychotherapie spiel ein Anstoß dafür sein, sich klarer von dieser Person abzugrenzen oder die eigene Beziehung zu ihr zu klären. Das täte beiden Seiten gut.“ War es früher üblich, nur nach einem psychothera- peutischen Konzept zu behandeln, nähern sich die verschiedenen Modelle heute immer mehr an (s. u.). „Wir arbeiten verhaltenstherapeutisch und tiefenpsychologisch, aber auch mit nonverbalen Elementen – und das ambulant, teilstationär und stationär“, erklärt Prof. Erim. Wichtige Werkzeuge auf dem Weg zur psychischen Gesundheit sind Ein- zel- und Gruppengespräche, Psychoedukation, Be- wegung, Entspannungsverfahren, Körper-, Tanz- und Kunsttherapie sowie Achtsamkeit. Zentrales Ziel für Patientinnen und Patienten ist es, ihre Auf- merksamkeit umzulenken. „Viele Menschen mit psychosomatischen Problemen fokussieren sich stark auf ihre körperlichen Symptome. Dabei soll- ten sie sich eher fragen, wie sie sich fühlen“, erklärt Yesim Erim. Manche Menschen haben ihrer Erfah- rung nach aber nie gelernt, Gefühle zu benennen und auszudrücken. „Oder sie wurden als Kinder von den Eltern nicht beruhigt oder nicht ernst genom- men. Das führt dazu, dass sie auch als Erwachsene nur schwer mit Emotionen umgehen können“, so Prof. Erim. Um sich Gefühle, Körperempfindungen und Reaktionen bewusst zu machen, hilft z. B. ein Tagebuch. „Am Ende sollen unsere Patientinnen und Patienten erkennen, dass sie ihr Leben aktiv – selbstwirksam – gestalten können und ihm nicht machtlos ausgeliefert sind“, sagt Yesim Erim. Weil immer auch das Beziehungsgeflecht eine Rolle spielt, investiert das Erlanger Team zudem viel Zeit in Angehörigengespräche. Unter der Leitung von Prof. Erim bietet auch das Klinikum Forchheim – Fränkische Schweiz in Ebermannstadt psychothe- rapeutische Behandlungen an. fm Prof. Erim zum Thema Psychotherapie – hier geht's zum Video: Die kVT geht davon aus, dass sich Denken (Kognition), Fühlen und Handeln gegen- seitig beeinflussen. In der Therapie werden neue Denkweisen erlernt, mit deren Hilfe Situationen anders bewer- tet werden können. Daraus sollen positive Gefühle resul- tieren, die wiederum neue Verhaltensweisen ermöglichen. Bei diesem Ansatz geht es darum, sich an zurückliegende Ereignisse zu erinnern, sie zu reflektieren bzw. noch einmal zu durchleben. Auf diese Weise soll die Patientin bzw. der Patient wiederkehrende Muster erkennen und verstehen, wo der Ursprung der aktuellen psychischen Probleme liegt. Die Entwicklung geht seit einigen Jahren dahin, verschie- dene psychotherapeutische Modelle zu einem integrativen Ansatz zusammenzuführen und für jede Patientin und jeden Patienten diejenigen Werkzeuge auszuwählen, die für sie oder ihn am gewinn- bringendsten sind. INFO Psychosomatische und Psycho- therapeutische Abteilung des Uni-Klinikums Erlangen Telefon: 09131 85-34899 E-Mail: psychosomatik@uk-erlangen.de Formen der Psychotherapie

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