Gesundheit erlangen - Frühling 2022

| 9 Titel Oft sind Vo lkskrankhei ten wie Diabetes und Blut- hochdruck Auslöser einer Nierenschädigung. Prof. Dr. Mario Schiffer nig von der langsam schwindenden Nie- renfunktion, manche Patientinnen und Patienten wiederum klagen über unspe- zifische Symptome wie Konzentrations- schwierigkeiten oder Müdigkeit. „Zur Be- handlung der Insuffizienz setzen wir bei den Auslösern an und schalten Risiko- faktoren aus. Das heißt dann eben oft: den Bluthochdruck behandeln oder den Diabetes in den Griff bekommen“, so der Nierenexperte. Etwa 20 bis 30 Millionen Menschen in Deutschland leiden an Bluthochdruck, fachsprachlich als arterielle Hypertonie bezeichnet, und ca. 6 Millionen Bundes- bürgerinnen und -bürger an Diabetes. Beide Erkrankungen rufen Veränderun- gen an den kleinsten Gefäßen hervor. „Diese verhärten und verengen sich“, er- klärt Prof. Schiffer. Den meisten Men- schen sei zwar zum Beispiel bekannt, dass die Netzhaut von Diabetikerinnen und Diabetikern schlechter durchblutet werde als die von Gesunden. Die gleichen Schäden richte die Zuckerkrankheit aber eben auch in den Nierengefäßen an. „Wir sprechen dann von einer diabetischen Nephropathie“, so der Klinikdirektor. Kommt zum Diabetes noch ein schlecht eingestellter Blutdruck hinzu, sind die Nieren besonders gefährdet. „Etwa die Hälfte der Diabetikerinnen und Diabeti- ker entwickelt im Laufe ihres Lebens eine Nierenbeteiligung und fast alle sind von Hypertonie betroffen“, bringt es Prof. Dr. Roland Schmieder, Oberarzt der Medizin 4, auf den Punkt. Da auch starkes Über- gewicht, regelmäßiger Alkoholkonsum sowie Rauchen das Risiko für eine Nie- reninsuffizienz und für einen zu hohen Blutdruck erhöhen, sollte an diesen Stellschrauben als Erstes gedreht wer- den. „Genügend Bewegung, eine gesun- de, salzarme Ernährung und weniger Ta- bak- und Alkoholgenuss – das ist auch in diesem Zusammenhang das A und O“, betont Prof. Schmieder. →

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