Gesundheit erlangen - Herbst 2022

| 3 „Zähne zusammenbeißen und durch!“ In stressigen Phasen ist das mehr als nur eine Redewendung. Denn: Unter Druck und Anspannung pressen wir unsere Zähne tatsächlich fest aufeinander – häufig im Schlaf, manchmal sogar unbewusst während der Arbeit. Die Folgen: Kieferprobleme, verspannte Kaumuskeln, Kopf-, Nacken- und sogar Rückenschmerzen. Ebenso können die Zähne unter Dauerdruck empfindlich werden, wie auch ich feststellen musste: Wochenlang hatte ich die von meinem Zahnarzt verordnete Aufbissschiene nachts nicht mehr konsequent getragen. Mit schlechtem Gewissen und unerklärlichen Zahnschmerzen saß ich nun zerknirscht auf seinem Behandlungsstuhl. „Ich kaue seit Tagen nur noch rechts“, gab ich zu. Nach eingehender Untersuchung erklärte mir der Arzt: „Der Zahn hat nichts und sieht gut aus – bis auf die Kauflächen, die schon deutlich abgeschliffen sind. Es wäre gut, wenn Sie Ihre Schiene tragen würden. Und sorgen Sie ein bisschen für Entspannung“, wandte er sich an mein schlechtes Gewissen und mich. Seitdem greife ich abends wieder zur bezaubernden „Schieni“, und siehe da: Die Schmerzen sind weg. Für mich funktionierte diese Lösung. Aber schmerzempfindliche Zähne können viele Ursachen haben – darunter Karies, Parodontitis, die falsche Putztechnik, Rauchen oder Grunderkrankungen, die auf den ersten Blick gar nichts mit dem Gebiss zu tun haben. In unserem Schwerpunkt (S. 8–15) stellen wir Ihnen ein paar Zusammenhänge zwischen den Zähnen und dem restlichen Körper vor, erklären, wie eine professionelle Zahnreinigung abläuft, und wa- rum es ratsam ist, eine Zahnrettungsbox griffbereit zu haben. Welche Herausforderungen eine Zahnmedizinische Fachangestellte am Uniklinikum Erlangen täglich meistert, lesen Sie auf Seite 36. Auch mit den restlichen Themen dieser Herbstausgabe wünsche ich Ihnen viel Spaß. Kurze Erinnerung, falls Sie auch zu den Knirschenden gehören: Nehmen Sie beim Lesen die Zähne auseinander und lassen Sie Ihren Kiefer ganz locker und entspannt. Lockerlassen Editorial Der Glückl iche Die Geschichte, die mich diesmal am meisten beeindruckt hat, ist die von Fe l ix (S. 30): Das kleine Kämpferherz, die Zuversicht der Eltern, die Leistung von Pflege- und Ärzteteam - al l das wirkt noch immer nach. Franziska Männel, Chefredakteurin von „Gesundheit erlangen“

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