Gesundheit erlangen - Winter 2022/2023

Die häufigsten STIs im Überblick ■ Gonorrhö (Tripper): ▪ Bakterien verursachen Ausfluss und/oder Brennen ▪ kann unbehandelt zu Organbefall führen ■ Chlamydien: ▪ Bakterien verursachen Brennen, oft aber auch gar keine Symptome ▪ führen z. B. zu Entzündungen der Harnröhre oder der Prostata ▪ können unfruchtbar machen ■ Syphilis: ▪ Bakterien verursachen kleine Pusteln oder Geschwüre, später geschwollene Lymphknoten ▪ kann in fortgeschrittenem Stadium zu neurologischen Schäden und zum Tod führen ■ HPV: ▪ Viren lösen Feigwarzen aus (hahnenkammartige Warzen an den Genitalien) ▪ verursachen z. T. Gebärmutterhalskrebs, Penis- und Analkarzinome ▪ Impfung schützt vor Krebs (s. links) ■ Hepatitis B und C: ▪ viral verursachte Leberentzündung ▪ einige Wochen nach Infektion im Blut nachweisbar ▪ Impfung gegen Hepatitis B möglich gelmäßige STI-Tests machen bei (häufigem) Wechsel der Partnerin bzw. des Partners sowie zu Beginn einer neuen Beziehung Sinn. „Übrigens können HPV auch erst nach Jahren oder gar Jahrzehnten des Schlummerns Symptome verursachen“, so der Experte. „Treten in einer längeren Beziehung Feigwarzen auf, heißt das nicht gleich, dass jemand fremdgegangen ist.“ Bei neuen Symptomen des Trippers und der (Früh-) Syphilis sei allerdings eher davon auszugehen, dass die STI von einer dritten Person stammt. „Einige STIs können wir unter anderem mit Antibiotika undVirostatika gut therapieren“, so der Dermatologe. „Es sollte sich niemand schämen, deswegen zu uns zu kommen. Als Patientin oder Patient begeben Sie sich in die Hände eines professionellen Teams, das schon viele STI-Betroffene vor Ihnen gesehen hat. Die Folgen einer unbehandelten Geschlechtskrankheit sind weitaus schlimmer, als die Angst zu überwinden, in einer Praxis oder Klinik vorstellig zu werden.“ Dr. Andreas Maronna ist Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten und als Oberarzt in der Erlanger Hautklinik tätig. So werden sie übertragen Der Mythos, dass z. B. Chlamydien und Tripper auch über öffentliche Toiletten übertragen werden, hält sich weiterhin. Dr. Maronna stellt klar: „Eine Ansteckung ist praktisch nur über Geschlechtsverkehr möglich.“ Bei Feigwarzen sieht das anders aus: Bereits bei engem (reibendem) Kontakt können die Viren weitergegeben werden. So infizieren sich Männer mitunter trotz Kondomgebrauchs an der Peniswurzel. | 17 Titel

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