Gesundheit erlangen - Frühling 2023

Manche Menschen reisen nach Nepal, um den Mount Everest zu erklimmen–dochMayte Buchbender ist weder Bergsteigerin, noch war sie als Touristin in dem südasiatischen Land. Denn statt in historische Tempel blickte die Erlanger Fachzahnärztin im März 2022 zwei Wochen lang in rund 250 offene Münder. „Ich habe mich relativ spontan einer Gruppe aus zwei Zahnmedizinstudentinnen, einer Zahnärztin und einem Zahnarzt angeschlossen, die nach Nepal flog, um dort in kleinen Dörfern kostenlose Behandlungen anzubieten“, berichtet Dr. Buchbender. „Wir waren ein tolles Team und ich konnte einzigartige Erfahrungen sammeln. Allerdings empfand ich es auch als sehr anstrengend und fordernd.“ Lange Arbeitstage, rudimentär ausgestattete Räumlichkeiten, häufig kein Strom und kein fließendes Wasser, die Sprachbarriere…„Wir lernten das nepalesische Wort für ‚Schmerz‘, aber der Rest Zwei Seiten der Kommunikation erfolgte mit Händen und Füßen, wie man so schön sagt“, erinnert sich Mayte Buchbender. In jedem Dorf galt es, sich neu zu orientieren und das Beste aus den Gegebenheiten zu machen. „Wir hatten zwar Materialspenden aus Deutschland im Gepäck, doch statt wie zu Hause ganz selbstverständlich nach sterilen Instrumenten zu greifen,mussten wir diese allabendlich selbst in improvisierten Hygienebädern desinfizieren.“ Mit dem Wenigen, das ihm zur Verfügung stand, erreichte das mittelfränkische Team allerdings sehr viel: Es legte etliche Füllungen, führte Wurzelkanalbehandlungen durch und stattete zahlreiche Kinder mit Zahnbürsten und Zahnpasta aus. „Gerade, weil die Gegebenheiten so provisorisch waren, habe ich fachlich und handwerklich viel dazugelernt“, sagt Dr. Buchbender. „Ich bin sehr dankbar für diese Zeit. Ich würde sie jederzeit wiederholen!“ In den „Free Dental Camps“ in Nepal fand das Team von Mayte Buchbender – das 20 Boxen mit Materialspenden aus Deutschland mitbrachte – oft nur schlichte Tische vor. 42 | Menschen

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