Gesundheit erlangen - Sommer 2023

| 11 Titel „Ich habe ein Video gemacht, damit sie dranbleibt“ Sofort solle Bettina Heilinger* mit ihrer Tochter das Uniklinikum Erlangen aufsuchen, hieß es vom Kinderarzt – mit der Hüfte der kleinen Valentina* gebe es ein gravierendes Problem. Die Diagnose: einseitige Hüftdysplasie mit verschobenem Hüftkopf. „Der Oberschenkelknochen war schon halb aus der Hüftpfanne gerutscht“, erklärt die Mutter. Mit zwei Wochen bekam Valentina in der Erlanger Kinderorthopädie einen Fettweisgips angelegt, den sie zwei Monate lang tragen musste. „Die erste Zeit mit einem Neugeborenen kann man sich schöner vorstellen“, gesteht Bettina Heilinger. „Aber meine Mama hat zwei künstliche Hüftgelenke und ich habe gesagt: Wir machen alles, was Dr. Fujak empfiehlt.“ Wickeln war wegen des festen Verbands nicht möglich. Stattdessen legten die Eltern ihrer Tochter Wochenbettbinden in die Öffnung unten am Gips. Es folgten acht Wochen mit der Tübinger Schiene. „Gips und Orthese musste Valentina immer direkt auf der Haut tragen. Eine Freundin hat mir deshalb weite Pumphosen genäht, die wir darüberziehen konnten“, erklärt Bettina Heilinger. Die Eltern hielten die Vorgaben durch und wurden belohnt: Schon mit elf Monaten konnte Valentina laufen. „Ich wusste, dass meine Hebamme noch eine andere Mama betreut, die auch ein Baby mit Hüftdysplasie bekommen hat“, berichtet Bettina Heilinger. „Da- raufhin habe ich ein Video von Valentina gemacht, wie sie läuft, und es weitergeschickt – als Motivation, damit die andere Mama dranbleibt und weiß: Es lohnt sich.“ Regelmäßige Ultraschall- und Röntgenkontrollen bei der heute dreijährigen Valentina zeigten optimale Ergebnisse. Von der einstigen Fehlstellung ist nichts mehr zu sehen. *Name von der Redaktion geändert Dr. Fujak zeigt Valentinas Röntgenbild: Der Oberschenkelkopf sitzt nun sicher in der Gelenkpfanne. Valentina auf dem Schoß ihres Vaters beim Nachsorgetermin mit Kinderorthopäde Dr. Fujak. Kinderorthopädie am Uniklinikum Erlangen Der Bereich betreut Kinder und Jugendliche bis ins Erwachsenenalter hinein konservativ (ohne OP) und, wenn nötig, auch operativ. Behandelt werden alle Beschwerden des Bewegungsapparates – vom Hüftschnupfen über Fußfehlstellungen oder Wirbelsäulenverkrümmungen bis hin zu Spastiken und Lähmungen, denen neurologische oder neuromuskuläre Erkrankungen zugrunde liegen.

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