Gesundheit erlangen - Sommer 2023

| 19 Titel Sprechstunde für Orthopädie Telefon: 09131 85-33272 www.uker.de/uc-ortho-sprechstunde Bürgervorlesung von Prof. Betsch „Künstliche Gelenke: Neues aus der Endoprothetik“ am 24.07.2023 ab 18.15 Uhr in den Hörsälen Medizin (Ulmenweg 18 in Erlangen) bzw. eine Woche später online abrufbar: www.forschungsstiftung.uk-erlangen.de nekrose.“ Der Knochen starb also ab, sodass Kerstin Claßen 1988 in Erlangen ihre erste Hüftprothese erhielt. „Damals war das noch etwas ganz Neues. Der Chirurg klärte mich darüber auf, dass man über die Haltbarkeit des Materials noch nicht viel wisse und ich möglicherweise in zehn Jahren im Rollstuhl sitzen müsse. Ich war aber immer optimistisch, denn ich wollte ja mit meiner kleinen Tochter toben. Deshalb entschied ich mich für das künstliche Gelenk.“ 2006 wurde das Implantat gewechselt, weil es nach 18 Jahren schlichtweg abgenutzt war; im September 2022 musste die Endoprothese abermals herausgenommen werden, weil sich die Zementierung gelöst hatte. „Dazu kam, dass ich mir kurz vor der OP mein Becken gebrochen hatte“, berichtet Kerstin Claßen. „Ich hatte vor jedem neuen Gelenk Die eigene Hüfte in der Hand: Das Prothesenstück (r.) passt in die Hüftpfanne (l. außen). furchtbare Schmerzen und konnte kaum mehr laufen. Es war einfach unerträglich.“ Weil das Becken der Patientin durch den Bruch und die lockere Prothese dermaßen vorgeschädigt war, blieb sie zunächst ohne neues Hüftgelenk – abhängig vom Rollstuhl und auf Pflege angewiesen. Im März 2023 wurde Kerstin Claßen schließlich die extra für sie hergestellte Prothese eingesetzt. „Anhand der Computertomografie-Aufnahme erstellt die Firma, mit der wir kooperieren, ein Computermodell der Hüfte und der benötigten Prothese“, erklärt Prof. Betsch. Halten er und sein Team die Simulation für medizinisch sinnvoll, wird – basierend auf der Anatomie der Patientin bzw. des Patienten – eine individuelle Hüftprothese angefertigt. Nun, einige Wochen nach der OP, beginnt Kerstin Claßen damit, ihre neue Hüfte wieder normal zu belasten. Zur Sicherheit unterstützt sie noch ein Rollator. „Ich freue mich darauf, bald wieder längere Strecken mit meinem Hund laufen zu können, so wie früher“, strahlt die Patientin.

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