Gesundheit erlangen - Sommer 2023

24 | Reportage Hazal Ersoy gleicht die Art und die Anzahl der Instrumente mit den Vorgaben im System ab. Alle 88 Teile des Siebs überprüft sie auf Funktionsfähigkeit. Muss ein Teil repariert oder aussortiert werden, wird das im System hinterlegt und der OP informiert. Fast geschafft: Ab in die Dampfsterilisation bei 134 °C. Fortsetzung von S. 23 Doppelt eingetütet Zwei Meter weiter raschelt es: Hier wandern Einzelinstrumente wie Scheren, Spülflaschen und Klemmen in Verpackungen aus zartblauem Papier und Folie. Diese schiebt Hazal Ersoy dann durch ein Gerät, das aussieht wie ein Laminierer und den Inhalt verschweißt. Anschließend kommt das In- strument in eine zweite Tüte, die abermals verschlossen wird. „Nur so können wir eine aseptische Entnahme garantieren, bei der kein einziger Keim mit dem Patienten in Berührung kommt“, erläutert die Objektleiterin und schiebt einen mit Sieb-Containern und Folientüten beladenen Rollwagen zum Sterilisationsgerät. „Wir benutzen hier ein fraktioniertes Vakuumverfahren zum Sterilisieren. Das Gerät arbeitet dafür mit Unterdruck und Dampfstößen, die 134 Grad heiß sind“, fügt Hazal Ersoy an, während sie zum vierten Mal an diesem Vormittag zum Handscanner greift und Sieb für Sieb, Tüte für Tüte die Strichcodes einliest. Piep, piep, piep. Hinter dem Wagen schließt sich die stählerne Tür des Sterilisators, der mehrfach die vorhandene Luft absaugt, heißen Wasserdampf generiert und schließlich alle Instrumente trocknet. Im Sterilgutlager Die Objektleiterin geht weiter in den dritten und letzten Bereich der Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte: „Im Sterilgutlager schaue ich noch mal auf die Dokumentation und gebe das Material frei, sofern alles passt“, erklärt Hazal Ersoy. Sie öffnet einen der deckenhohen Schränke, die voll sind Nachhaltigkeit zählt Am Uniklinikum Erlangen werden kaum Einmalbestecke verwendet, sondern i. d. R. hochwertige Metallinstrumente, die sich wiederaufbereiten lassen. Bei schwer zu reinigenden Teilen wie engen Spülkanülen wird dagegen aus Hygienegründen auf Einmalprodukte gesetzt.

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