Gesundheit erlangen - Sommer 2023

32 | Medizin MITTEL DER WAHL Minze riecht und schmeckt nicht nur leicht und frisch, sie ist auch ein hervorragendes Heilkraut. VON FRANZISKA MÄNNEL Erfrischend heilsam Da steckt’s drin Das ätherische Öl der Minze besteht hauptsächlich aus Menthol, das ihr ihren charakteristischen Duft und Geschmack verleiht. Zudem beinhaltet Minze Enzyme, sekundäre Pflanzen-, Gerb- und Bitterstoffe. Von frisch bis fruchtig Pfefferminze, Nanaminze, Erdbeer-, Orangen-, Basilikum- und Schokominze: Ca. 30 Arten sind bekannt, wobei auch Kreuzungen möglich sind. Wie die Namen schon verraten, riechen und schmecken sie jeweils unterschiedlich. Manche Sorten sind frisch und fruchtig, andere eher scharf, wieder andere mild und süßlich. Kühler Kick Eisbonbons, Limonade mit Minze und Zitrone oder Minzöl auf der Haut: Das in der Heilpflanze enthaltene Menthol wirkt an denselben Rezeptoren wie Kältereize. Deshalb fühlt sich Minze im Mund oder äußerlich angewendet so angenehm kühl an, obwohl sie die Körpertemperatur gar nicht beeinflusst. Frischekick bei Sommerhitze: einige Tropfen Minzöl im Nacken oder auf den Handgelenken verreiben. Befreit durchatmen Sofort spüren wir, wie der Duft der Minze belebt und die Atemwege frei macht. Das gilt beim aromatischen Saunaaufguss ebenso wie bei Anwendungen zu Hause: Ist die Nase verstopft, einfach drei bis vier Tropfen Minzöl in eine große Schüssel mit kochend heißem Wasser geben und die aufsteigenden Dämpfe ca. zehn Minuten lang inhalieren. Gegen Übelkeit Minze wirkt beruhigend, krampflösend und keimtötend. Ein Tee aus ihren frischen oder getrockneten Blättern ist deshalb ein bewährtes Mittel bei MagenDarm-Beschwerden wie Blähungen, Krämpfen und Übelkeit. Über Wochen hinweg täglich getrunken kann der Tee allerdings den Magen reizen. Fenchel-Anis-Kümmel-Mischungen sind da bekömmlicher. Auch bei Sodbrennen wird eher von Minze abgeraten, denn: Die Arzneipflanze entspannt den Magenpförtner, sodass Magensaft in die Speiseröhre zurückfließen und diese reizen kann. Weniger Schmerzen Ein in Pfefferminztee getränktes Tuch dient als kühlende und lokal betäubende Stirnauflage gegen Kopfschmerzen. Alternativ kann Pfefferminz- oder japanisches Heilpflanzenöl direkt auf die Schläfen und die Stirn aufgetragen werden – die Augenpartie dabei großzügig aussparen. Menthol hemmt zudem die Wirkung von Botenstoffen, die an der Entstehung von Spannungskopfschmerzen beteiligt sind. Auch Muskelschmerzen und nervenschmerzähnliche Beschwerden kann eine Einreibung mit Minzöl lindern. Im Erlanger Aromagarten, Ecke Palmsanlage/Martiusweg, können Sie mal schnuppern. 1. April–31. Oktober, täglich 8.00–18.00 Uhr. Tipp

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