Gesundheit erlangen - Sommer 2023

54 | Die Wirbelsäule des Menschen besteht aus 24 Wirbeln. Alle Wirbel sind untereinander über die Wirbelbögen und mit Bandscheiben als Bewegungsmodule und Puffer verbunden. Durch Alterungsprozesse kann eine Bandscheibe einreißen und Teile der Bandscheibe können sich nach hinten Richtung Rückenmarkskanal und Nervenwurzeln verlagern: der sogenannte Bandscheibenvorfall entsteht. Durch einen Bandscheibenvorfall können der Rückenmarkskanal oder einzelne Nervenfasern verlagert und gegebenenfalls abgedrückt werden. Gerät eine Nervenwurzel unter Druck, entstehen dadurch ziehende Schmerzen und eventuell Gefühlsstörungen und Lähmungserscheinungen, jeweils für eine genau definierte Körperregion. An der Halswirbelsäule treten diese Beschwerden im Bereich der Arme und Hände und an der Lendenwirbelsäule im Bereich der Beine und Füße auf. Am häufigsten sind die beiden untersten Bandscheiben der Lendenwirbelsäule betroffen. Es tritt dann der sogenannte Ischiasschmerz auf, der in das äußere und rückseitige Bein bis zum Fuß ausstrahlt und eine eventuelle Fußheber- oder Fußsenkerschwäche mit sich bringt. Therapie Die Behandlung des akuten Bandscheibenvorfalles gelingt häufig im Rahmen einer sogenannten konservativen Therapie. Diese beinhaltet vorübergehende körperliche Schonung, schmerzlindernde und abschwellende Medikamente und vorsichtige, muskellockernde Krankengymnastik. Je nach Befund kann eventuell auch eine sogenannte Infiltration, also eine Spritze direkt an die Wirbelsäule oder an eine Nervenwurzel, erfolgen. Dr. med. Steffen Amend Leiter Schwerpunkt Wirbelsäulenchirurgie Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Spezielle Unfallchirurgie Wirbelsäulenchirurgie und Chirotherapie Operation Wenn ausgeprägte Gefühlsstörungen und Lähmungserscheinungen auftreten, muss frühzeitig an eine operative Entfernung des Bandscheibenvorfalls gedacht werden. Diese kann auch notwendig werden, wenn sich starke Schmerzen über mehrere Wochen nicht bessern. Viele Jahre galt die „mikroskopische Nukleotomie“ als sogenannter Goldstandard. In diesem Fall wird, über einen kleinen Hautschnitt und durch sparsames Ablösen der Muskulatur von den Wirbelbögen, der Rückenmarkskanal eröffnet und unter mikroskopischer Sicht das aus dem Bandscheibenfach ausgetretene Gewebe, das auf die Nervenwurzel drückt, entfernt. In den letzten Jahren hat sich zunehmend auch die „endoskopische Nukleotomie“ etabliert. In diesem Fall wird über einen winzigen Hautschnitt mit Hilfe einer Kamera, ähnlich wie bei einer Gelenkspiegelung, gearbeitet. Dieses Verfahren ist sehr sicher und hat den Vorteil, dass die Muskulatur und die Bänder an der Wirbelsäule quasi unverletzt bleiben. Seit März 2023 werden an der Steigerwaldklinik Burgebrach endoskopische Wirbelsäuleneingriffe durchgeführt. Gemein. Krankenhausgesellschaft des Landkreises Bamberg Steigerwaldklinik Burgebrach Telefon: 09546 88 210 E-Mail: chirurgie.stw@gkg-bamberg.de Homepage: www.gkg-bamberg.de Advertorial Der akute Bandscheibenvorfall Adobe Stock/Alex Kock

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