Gesundheit erlangen - Herbst 2023

26 | Medizin Fortsetzung von S. 25 stellen er und sein Team jährlich her. Während der Coronapandemie wurden zusätzlich noch ca. 21.000 Flaschen Desinfektionsmittel hergestellt und abgefüllt, da nahezu nichts mehr auf dem freien Markt verfügbar war. „Lieferschwierigkeiten können wir grundsätzlich gut abpuffern, sofern die benötigten Zutaten noch erhältlich sind. So haben wir zeitweise auch Ibuprofen- und Paracetamolsäfte selbst produziert. Bis vor Kurzem war außerdem das Antibiotikum Amoxicillin schwer lieferbar. Auch das konnten wir kurzfristig selbst herstellen“, berichtet Martin Baier. Aseptische Zubereitung Im obersten Stockwerk der Apotheke angekommen, erläutert PTA Julia Rahn, dass die Zubereitungen im aseptischen Bereich in der höchsten Reinraumklasse erfolgen. Deshalb tragen die Kolleginnen und Kollegen dort neben Mundschutz, zwei Paar Handschuhen und Reinraumzwischenbekleidung einen speziellen, an die Raumfahrt erinnernden Ganzkörperanzug, sodass nur noch die Augenpartie sichtbar ist. „Wir arbeiten immer in Zweierteams: Eine Person reicht an, die andere stellt her. So ist außerdem das Vier-Augen-Prinzip gewährleistet. Damit garantieren wir, dass jede Komponente in der richtigen Dosis zugegeben wurde und das Produkt mit der Anforderung übereinstimmt“, sagt Julia Rahn und deutet durch die Scheibe des Aseptischen Zubereitungszentrums (AZZ). Auf der anderen Seite stellen die zwei PTAs gleich ein Antikörpermedikament gegen die Autoimmunerkrankung Lupus erythematodes her. „Auch hier gelangen die Ausgangsstoffe zuerst über eine Schleuse ins AZZ, ebenso wie das Personal.“ Julia Rahn deutet auf die blauen Der Pharmazeut im Praktikum Markus Brix zermörsert große Tabletten zu feinem Pulver und verrührt sie so lange mit einer gesüßten Suspensionsgrundlage zu einer Paste, bis alles homogen ist. Das Fruchtaroma soll Kindern das Schlucken der Arznei angenehmer machen. Reportage

RkJQdWJsaXNoZXIy ODIyMTAw