Gesundheit erlangen - Herbst 2023

| 39 Menschen Anzeige Nach ihrer derzeitigen Weiterbildung zur Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin wird sich EvaMaria Wild deshalb zur Kinderonkologin weiterbilden. „Ich finde, die Kinderonkologie ist vor allem deshalb ein schönes Fach, weil sie viel Kontakt zu den betreuten Familien erfordert, und das über eine längere Zeit. So kann eine intensive Bindung auf beiden Seiten entstehen. Ich könnte mir zum Beispiel nicht vorstellen, in einer Notaufnahme zu arbeiten. Dort trifft man jeden Tag auf zahlreiche Familien, betreut sie aber alle nur kurz.“ Ihre eigene Geschichte sieht die 28-Jährige mit Blick auf ihre Arbeit als großen Vorteil: „Natürlich berührt mich der Kontakt mit krebskranken Kindern emotional. Ich kann das aber ganz gut von meinen eigenen Erlebnissen abgrenzen. Dass ich die Situation Betroffener nachempfinden kann, wird mir im Beruf sicher ganz besonders helfen, die Patientenperspektive immer im Blick zu behalten.“ Ratschläge, die Eva-Maria Wild Patientinnen, Patienten und ihren Familien gibt, sind stets individuell, grundsätzlich rät sie aber: „Immer Schritt für Schritt gehen. In der Krankheitsphase kommen jeden Tag neue Situationen auf Betroffene und ihre Angehörigen zu, sie machen sich Sorgen und haben Angst vor dem, was noch kommen könnte. Man muss versuchen, nicht den steilen Berg vor sich zu sehen, sondern erst einmal nur die nächste Stufe.“ Arbeit für KIONET Nicht zuletzt profitiert neben betroffenen Familien auch die Forschung von den Erfahrungen ehemaliger Krebspatientinnen und -patienten. Die Mitglieder der Survivorgruppe des Kinderonkologischen Netzwerks Bayern (KIONET), die Eva-Maria Wild leitet, unterstützen beispielsweise wissenschaftliche Studien, berichten den Forschenden aus Patientensicht über Sorgen und Bedürfnisse während einer Erkrankung und stehen für forschungsrelevante Fragen zur Verfügung. Unter dem Dach von KIONET versorgen die kinderonkologischen Abteilungen und Zentren der Universitätsklinika Augsburg, Erlangen, Regensburg und Würzburg sowie der LMU München und der TU München krebskranke Patientinnen und Patienten vom Neugeborenen bis zum 18-Jährigen. Dank KIONET soll jedes Kind Zugang zu innovativen Krebstherapien im Rahmen klinischer Studien erhalten – in der Nähe seines jeweiligen Wohnortes. Elterninitiative krebskranker Kinder Erlangen e. V. Telefon: 09131 21930 E-Mail: info@kinder-erlangen.de

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