Gesundheit erlangen - Herbst 2023

54 | 5 – 25 % der Bevölkerung haben Gallensteine. Jeder fünfte Betroffene entwickelt im Lauf der Zeit Symptome. Diese Symptome können sich auf der einen Seite recht unspezifisch darstellen, auf der anderen Seite gibt es allerdings mit der Gallenkolik, der Gallenblasenentzündung, der Steineinklemmung im Gallengang sowie der Bauchspeicheldrüsenentzündung auch ganz spezifische Erkrankungen, die mit Gallensteinen in Verbindung stehen. Wie entstehen Gallensteine? Gallensteine entstehen aus Gallenflüssigkeit, einem Sekret der Leber. Sie wird über den Gallengang, an dem als Vorratsbehälter die Gallenblase hängt, in den Zwölffingerdarm abgegeben. Dort hilft die Gallenflüssigkeit bei der Verdauung, vor allem von Fetten. Je nach Veranlagung und verschiedenen weiteren Faktoren neigt die Galle dazu, in der Gallenblase feste Konglomerate, also Gallensteine auszubilden. Diagnostik und Behandlung Steine in der Gallenblase, die keine Symptome auslösen, können einfach dort verbleiben und müssen nicht behandelt werden. Sollten sich Gallensteine allerdings bemerkbar machen, zum Beispiel in Form einer Gallenkolik, einer Gallenblasenentzündung, eventuell auch einer Gelbsucht, dann sollte eine Behandlung erfolgen. Oft sind diese Erkrankungen mit Fieber verbunden, vor allem dann, wenn sich schon Eiter in den Gallenwegen gebildet hat. Gefürchtet ist auch die Bauchspeicheldrüsenentzündung, die ebenfalls durch Gallensteine ausgelöst werden kann. Auch wenn circa 80 % dieser schmerzhaften Erkrankung milde verlaufen, kann es in circa 20 % der Fälle zu schweren Verläufen mit Organversagen und teils auch tödlichem Ausgang kommen. Diese schwerwiegende Komplikation gilt es zu vermeiden. Wanja Renner Chefarzt Fachabteilung Innere Medizin Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie Zunächst muss identifiziert werden, wo die verursachenden Steine liegen. Dies geschieht zum Beispiel mit Ultraschall. Hiermit lässt sich die Gallenblase im Regelfall gut untersuchen, allerdings sind meist nur kurze Abschnitte des Gallenganges ausreichend sichtbar. Um den Gallengang in seiner gesamten Länge sonografisch untersuchen zu können, steht die Endosonografie, eine Art Ultraschall von innen, zur Verfügung. Bei dieser Untersuchung schläft der Patient in einer Kurznarkose, während das Endoskop, ähnlich wie bei einer Magenspiegelung, von innen Ultraschallbilder erzeugt. Operieren oder endoskopieren? Liegen die verursachenden Steine in der Gallenblase, sollte sie operativ entfernt werden. Befinden sich die Steine allerdings im Gallengang, ist ein operatives Vorgehen extrem aufwendig und mit vielen Risiken verbunden. Deutlich eleganter kann dieses Problem endoskopisch angegangen werden. Während der Patient sich in Narkose befindet, kann mit einem Endoskop die Stelle im Zwölffingerdarm identifiziert werden, in die der Gallengang mündet. Ein kleiner Schnitt an der Mündung des Gallengangs (Papillotomie) sorgt dafür, dass die Abflussverhältnisse im Gallengang optimiert werden und sich Gallensteine hier künftig nicht mehr einklemmen. Mithilfe von „Körbchen“ können Steine aus dem Gallengang entfernt werden. Sollte es sich um sehr große Steine handeln, können diese auch im Gallengang zerkleinert werden (Lithotripsie), bevor die Bruchstücke von dort entfernt werden. Eine solche Untersuchung wird ERCP genannt und stellt bei hinreichender Erfahrung des Untersuchers und seines Teams eine effiziente Methode dar, Steine im Gallengang zu behandeln. Gemein. Krankenhausgesellschaft des Landkreises Bamberg mbH Juraklinik Scheßlitz Telefon: 09542 779 441 E-Mail: innere.ambulanz.jk@gkg-bamberg.de Homepage: www.gkg-bamberg.de Advertorial Steinreich, was nun?

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