Gesundheit erlangen - Frühling 2024

| 15 Titel andere Sehstörungen oder die Hormone spielen verrückt“, zählt Dr. Schlaffer auf. Das Hormonungleichgewicht äußert sich unterschiedlich – je nachdem, welcher Botenstoff übermäßig produziert wird. Ein Überschuss an Prolaktin kann sich bei Frauen etwa durch eine unregelmäßige oder ausbleibende Monatsblutung zeigen, bei Männern durch Potenzprobleme. Werden zu viele Wachstumshormone produziert, kommt oft eine Akromegalie zum Vorschein: Dabei sind Hände, Füße, Nase, Kiefer und oft auch Gelenke und Zunge deutlich vergrößert – ebenso wie die Organe. Funktionelle Hypophysentumoren können durch eine Überproduktion von Kortison aber auch Morbus Cushing verursachen, bei dem Betroffene vor allem im Gesicht und am Oberkörper an Gewicht zunehmen, oder durch die übermäßige Ausschüttung von Thyreotropin zu einer Schilddrüsenüberfunktion führen. → Immer bösartig? Nahezu alle Hypophysentumoren sind gutartig. Das heißt, sie breiten sich nur selten unkon- trolliert in umliegendes Gewebe aus. Behandelt werden müssen sie trotzdem, wenn sie Hormon- oder Sehstörungen verursachen. Bei rund 20 Prozent der Betroffenen ist das rein mit Medikamenten möglich. Die Hirnanhangdrüse sitzt auf dem sogenannten Türkensattel, einer Knochenvertiefung im Schädel, die sich etwa auf Höhe der Nasenwurzel befindet.

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