Gesundheit erlangen - Frühling 2024

26 | Medizin Durchblick bewahren Was genau sind Grüner und Grauer Star? Es sind zwei gänzlich verschiedene Augenerkrankungen. Beim Grünen Star, dem Glaukom, handelt es sich um eine Erkrankung des Sehnervs. Der Graue Star, auch Katarakt genannt, betrifft hingegen die Augenlinse. Wie entsteht ein Glaukom? Ein Glaukom wird meist durch einen zu hohen Augeninnendruck ausgelöst. Kammerwasser, das die Linse und die Hornhaut benetzt, ist für unser Auge essenziell. Wenn nun aber Stoffwechselreste die Abflusskanäle im Auge verstopfen, staut sich das Kammerwasser, wodurch sich der Augeninnendruck erhöht. Dies führt wiederum dazu, dass die Fasern des Sehnervs absterben. Der Sehnerv ist praktisch der Kabelschacht, in dem alle 1,2 bis 1,5 Millionen Nervenfasern von den Netzhautsinneszellen zum Gehirn verlaufen. Diese Fasern können sich nicht regenerieren. Gibt es weitere Faktoren, die die Entstehung des Grünen Stars begünstigen? Ja, neben dem erhöhten Augeninnendruck gehören auch Diabetes, starke Kurzsichtigkeit und ein hohes Lebensalter zu den Risikofaktoren. Zudem ist der Grüne Star häufig Vererbungssache. Gibt es jemanden mit Glaukom in der direkten Verwandtschaft, ist das immer ein Grund für den Besuch bei einer Augenärztin oder einem Augenarzt. Die Früherkennung ist letztlich entscheidend, um den Verlust des Sehvermögens zu verhindern. Ab 40 SPRECHSTUNDE Grauer Star und Grüner Star gehören zu den häufigsten Augenleiden weltweit. Wo der Unterschied liegt, warum Früherkennung essenziell ist und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt, erläutert Augenarzt Prof. Dr. Christian Mardin. INTERVIEW VON MARIE GRABER Ab 40 Jahren und spätestens mit der ersten Lesebrille sind regel- mäßige Augenunter- suchungen ein Muss. Prof. Dr. Christian Mardin Jahren und spätestens mit der ersten Lesebrille sind regelmäßige Augenuntersuchungen ein Muss. Welche Symptome sind typisch für den Grünen Star? Der Grüne Star ist tückisch, da er oft ohne erkennbare Symptome beginnt. Das zentrale Sehen funktioniert sehr lange gut. Doch nach und nach engt sich das Gesichtsfeld von außen zur Mitte ein. Die Nervenfasern, die das äußere Gesichtsfeld versorgen, sterben als Erstes ab. Das heißt, erst →

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