Gesundheit erlangen - Frühling 2024

36 | Medizin MITTEL DER WAHL Sensitiv und wasserfest, in Streifen und auf der Rolle, mit Wärmewirkstoffen und zur Zigarettenentwöhnung, mit Prinzessinnen- und Piratenmotiven als Trostspender: Pflaster gibt es in vielen Varianten und für alle Bedürfnisse. VON LUISE LAUFER Clever kleben Wunden versorgen Sie gehören ohne Zweifel in jede Hausapotheke und in jeden Verbandskasten: Pflaster. Sie helfen z. B. bei Hautabschürfungen oder kleinen Schnitten, indem sie das austretende Blut auffangen, die Wunde vor Schmutz schützen und sie feucht halten. Bei großflächigeren Abschürfungen eignen sich spezielle Pflaster, die die Feuchtigkeit regulieren und Wundsekret aufnehmen. Bevor ein Pflaster zum Einsatz kommt, sollte die verletzte Stelle in jedem Fall unter fließendem, klarem Wasser gesäubert und anschließend desinfiziert werden. Das richtige finden Welches Pflaster für welche Anwendung geeignet ist, hängt von der Art der Verletzung, aber auch von den persönlichen Bedürfnissen ab. So gibt es Pflaster, deren Klebewirkung geringer ist und die sich deshalb ohne Schmerzen entfernen lassen. Ein Aquapflaster eignet sich vor allem für Wunden, die nicht nass werden sollen. Wer sich an den Fingern verletzt, kann zu einem speziellen Fingerpflaster greifen, das durch seine besondere Form dort optimal haftet. Bei kleinen, oberflächlichen und nicht mehr blutenden Wunden kann ein Sprühpflaster praktisch sein, das die betroffene Stelle durch einen unsichtbaren Film schützt und sich nach wenigen Tagen von selbst auflöst. Nicht geeignet ist diese Variante bei Brandwunden, tiefen oder infizierten Verletzungen sowie im Augenbereich und auf Schleimhäuten. Kein Pflaster zur Hand? Bei Wanderungen in der Natur kann als Pflasteralternative ein Breitwegerichblatt bei Blasen am Fuß helfen. Schmerzen lindern Gegen Muskelschmerzen und Verspannungen können Wärmepflaster helfen, die oft den aus der Chilischote bekannten Wirkstoff Capsaicin enthalten. Reicht das nicht aus, kommen opioidhaltige Schmerzpflaster zum Einsatz. Solche Pflaster sind als Medikamente eingestuft und bedürfen eines fachgerechten Umgangs, um Überdosierungen zu vermeiden. Zur Raucherentwöhnung Mit dem Rauchen aufzuhören, ist sicher einer der häufigsten Neujahrsvorsätze. Nikotinhaltige Pflaster können bei der Entwöhnung unterstützen, indem sie die körperlichen Entzugserscheinungen abmildern. Die Pflaster, die über mehrere Wochen täglich auf die Haut geklebt werden, gibt es mit Wirkstoffen in unterschiedlichen Konzentrationen. Zusätzlich sollten aber auch die eigenen Gewohnheiten umgestellt werden. Die Therapie erfolgt am besten unter ärztlicher Begleitung. Lieber Luft ranlassen? Lange Zeit galt: Wunden heilen am besten an der Luft. Dieser Ansatz ist heute veraltet. Denn an der Luft trocknen Abschürfungen, Schnitte und Verletzungen zu schnell aus, wodurch die Wundheilung gestört wird. Das Risiko, dass unschöne Narben zurückbleiben, ist hoch. Ein feuchtes Milieu hingegen führt dazu, dass schneller neue Zellen entstehen und die Schorfbildung unterbunden wird. Die Haut kann sich so rascher erneuern.

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