Gesundheit erlangen - Frühling 2024

| 49 Ernährung Proteine im Fokus: Was brauchen wir wann? Vortrag von Dr. Herrmann am 12.6.2024 ab 17.00 Uhr live in den Hörsälen Medizin, Ulmenweg 18 in Erlangen, oder über Zoom. Info: www.uker.de/ m1-hector-lecture Eiweißbedarf decken Wer 70 Kilo schwer ist, benötigt 56 Gramm Eiweiß täglich. Das steckt z. B. in: Vegan: 6 EL Haferflocken (8 g) in 200 ml Sojadrink (7 g) zum Frühstück, eine Portion Vollkornnudeln (12 g) mit 100 g Tofu (16 g) und 150 g Erbsen (11 g) zu Mittag und 1 Scheibe Vollkornbrot (3 g) zum Abend- essen → 57 g Protein Mit Fleisch und Milchprodukten: 150 g Joghurt (5 g) mit Obst zum Frühstück, 100 g Schweinefleisch (28 g) mit 250 g Kartoffeln (5 g) und 125 g Champignons (5 g) zu Mittag und eine Scheibe Vollkorn- brot (3 g) mit Emmentaler (10 g) zum Abendessen → 56 g Protein lyse messen wir außerdem die Körperzusammensetzung, um die Muskelmasse im Verlauf zu beurteilen. Was passiert, wenn wir nicht genug Eiweiß essen? Der Körper baut körpereigenes Eiweiß aus der Muskulatur ab. Je länger der Mangel vorliegt, desto mehr leiden auch die Organe, und das Immunsystem wird geschwächt. In Deutschland ist die Proteinversorgung jedoch gut und liegt bei Gesunden im Durchschnitt über der empfohlenen Zufuhr. In welchen Lebensmitteln steckt denn viel Eiweiß? Die meisten denken da richtigerweise an Fleisch, Fisch, Eier und Milchprodukte wie Quark, Joghurt und Käse. Dennoch können sich auch Vegetarierinnen und Veganer mit ausreichend Proteinen versorgen: Sie stecken nämlich auch in Hülsenfrüchten, Nüssen und sogar in Kartoffeln und Brot. Dabei ist es wichtig, die verschiedenen pflanzlichen Proteinquellen gezielt miteinander zu kombinieren, da sich die Aminosäureprofile gegenseitig ergänzen. Welche Proteinquellen sind für uns am günstigsten? Unser Körper verwertet tierische Eiweiße besser als pflanzliche, u. a. weil Erstere besser verdaulich sind und mehr unentbehrliche Aminosäuren enthalten. Das ist insbesondere für Tumorpatientinnen und -patienten sehr positiv. Wir empfehlen ihnen, 50 bis 60 Prozent ihres Eiweißbedarfs mit tierischen Produkten zu decken. Für wen sind dann speziell angereicherte High-ProteinProdukte geeignet? Diese Produkte sind in den vergangenen Jahren wie Pilze aus dem Boden geschossen. Allerdings sind das hoch verarbeitete Lebensmittel; sie enthalten oft viel Zucker, Süß- und Zusatzstoffe und sind damit grundsätzlich nicht empfehlenswert. Wer gesund ist und sich ausgewogen ernährt, braucht weder Eiweißbrot noch High-Protein-Pudding. Wie sieht es mit Sportlerinnen und Sportlern aus? Wer bis zu fünf Stunden pro Woche sportlich aktiv ist, braucht sich keine Gedanken über zusätzliche Proteine zu machen. Nur wer deutlich mehr trainiert – und dabei ist es egal, ob Ausdauer- oder Kraftsport –, braucht zwischen 1,2 und 2 Gramm Eiweiß pro Kilo Körpergewicht statt der üblichen 0,8 Gramm. Wann sollten sich Sporttreibende Proteine zuführen? Die Annahme, das Eiweiß müsse innerhalb von ein bis zwei Stunden nach dem Training zugeführt werden, ist längst überholt – das metabolische Fenster ist länger geöffnet. Die Proteine sollten besser mehrmals pro Tag zu sich genommen werden. Was ist Ihre Lieblings-Proteinquelle? Ich frühstücke jeden Morgen Vollkornbrot oder -brötchen mit Quark und etwas Marmelade oder Honig. Außerdem esse ich gern Fisch, Käse und Joghurt.

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