Gesundheit erlangen - Frühling 2024

8 | Titel NEUROCHIRURGIE Egal ob großer Bandscheibenvorfall, Epilepsie, Hirn- aneurysma oder Tumor – die Expertinnen und Experten der Neurochirurgie des Uniklinikums Erlangen helfen weiter. VON FRANZISKA MÄNNEL Schnittstelle Gehirn Ausstrahlende Nervenschmerzen und Lähmungserscheinungen im Bein, unkontrollierbare epileptische Anfälle oder plötzliche Sprachstörungen – sie alle können einen neurochirurgischen Eingriff rechtfertigen. Prof. Dr. Oliver Schnells Engagement für seine Patientinnen und Patienten geht allerdings über den OP-Saal hinaus. Der Direktor der Neurochirurgischen Klinik des Uniklinikums Erlangen möchte Betroffenen eine umfassende Begleitung bieten – von der ersten Vorstellung in der Sprechstunde bis hin zur Nachsorge. Und er will Mythen ausräumen, vor allem die rund um HirnOPs. „Zum Beispiel ist die Annahme, dass sich die Persönlichkeit und die geistige Leistungsfähigkeit durch einen Eingriff am Kopf in jedem Fall verändern, einfach nicht richtig“, sagt er. Seit Oktober 2023 leitet Prof. Schnell die Neurochirurgie des Uniklinikums Erlangen. Er und sein Team operieren Gehirn und Schädel, aber auch Rückenmark und Wirbelsäule. Dabei nutzen sie immer wieder neue innovative Techniken für die OP-Planung und -Umsetzung. „Unsere Schnitte werden kleiner, die Eingriffe gezielter und künftig teilweise auch roboterunterstützt“, so der Klinikdirektor. Entsprechend schneller werden Patientinnen und Patienten wieder entlassen. „Heute verlegen wir bei Weitem nicht mehr jeden, der am Gehirn operiert wurde, danach auf die Intensivstation“, erklärt Prof. Schnell. „Viele kommen lediglich in den Aufwachraum, dann auf die Normalstation und oft nach wenigen Tagen wieder nach Hause.“ Wach während der Hirn-OP Seit vielen Jahren ist das Uniklinikum Erlangen auf die neurochirurgische Behandlung von Epilepsie (s. S. 18) und von Erkrankungen der Hirnanhangdrüse (Hypophyse) spezialisiert (s. S. 14). Aber auch Menschen mit Hirntumoren finden hier eine zen- trale Anlaufstelle (s. S. 10). „Das Gute ist unsere Interdisziplinarität“, betont Prof. Schnell. „Wir ha-

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