| 47 Ernährung Ernte der wilden Früchtchen Wildrosensträucher geben sich mit trockenen und nährstoffarmen Böden am Waldrand und an sonnigen Wegen zufrieden. Ernten lassen sich ihre etwa vier Zentimeter langen, ovalen Früchte am besten nach dem ersten Frost. Dann ist die Schale der Hagebutten weicher und glasig. Um sich nicht an den spitzen Stacheln der Rosen zu verletzen, ist das Tragen von Handschuhen ratsam. Außerdem sollte auf eine gründliche Hygiene geachtet werden. Denn auch wenn die Übertragungswege für Parasiten wie den Fuchsbandwurm auf den Menschen nicht eindeutig wissenschaftlich geklärt sind, sollten Waldfrüchte vor dem Verzehr gründlich gewaschen und bestenfalls auf 60°C erhitzt werden. Zudem empfiehlt es sich, den Stiel der Hagebutten, den Kelch und die Kerne mit den Härchen zu entfernen. Letztere können Juckreiz verursachen – vielleicht erinnern Sie sich noch an Streiche mit Juckpulver aus Kindheitstagen. Antioxidative Wirkung Die in den Rosenfrüchten enthaltenen Antioxidantien schützen unsere Zellen vor freien Radikalen, die durch Umweltfaktoren wie UV-Strahlung entstehen und unsere Zellstrukturen schädigen. Wer regelmäßig Hagebutten und grundsätzlich viel Obst und Gemüse isst, kann demnach Alterungsprozessen und der Entstehung von Krankheiten entgegenwirken. Entzündungshemmer Hagebutten sind außerdem reich an Galaktolipiden. Dabei handelt es sich um eine Gruppe chemischer Substanzen, die sich aus Galaktose (Zucker), einem Fettsäureanteil und Glycerin zusammensetzen und entzündungshemmend wirken sollen. Wer in seine Ernährung regelmäßig Hagebuttenpulver einbaut, soll dadurch Gelenkerkrankungen und Rückenschmerzen lindern können. Die Studienlage ist hier allerdings nicht eindeutig: Einige Untersuchungen deuten darauf hin, dass Hagebuttenpulver tatsächlich bei Schmerzen und Entzündungen hilft. Andere Forschungsergebnisse weisen diese Wirkung nicht sicher nach.
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