Gesundheit Bamberg - Sommer 2020

19 Seit den ersten warmen Tagen sind schon wieder die Zecken da! Ab 7° Celsius werden die Zecken ak- tiv. Schon gibt es die ersten „Zeckenbisse“ – oder: „Zeckenstiche“? Entgegen der üblichen Ausdrucks - weise handelt es sich um Stiche: Zecken haben ein mit Widerhaken versehenes Stechwerkzeug (Hypos - tom). Durch den Stichkanal bringen die Zecken ihren Speichel in die Haut des Opfers, um die Einstichstelle zu betäuben und die Blutgerinnung zu hemmen. Im Speichel und im Mageninhalt können verschiedenste Krankheitserreger und allergieauslösende Stoffe sein. Zecken gehören zu den Spinnentieren und haben da - her acht Beine. In Europa ist von den ca. 900 Zecken - arten fast ausschließlich der „Gemeine Holzbock“ verbreitet. Zecken leben insbesondere im Wald und am Waldrand auf Gräsern und niedrigen Büschen und werden da von ihren Opfern „aufgegabelt“. Im Gegensatz zu Mücken stechen Zecken nicht sofort, sondern suchen sich erst eine geeignete Einstichstel - le, was mehrere Stunden dauern kann und uns die Chance gibt, sie noch rechtzeitig vor dem Stich zu entdecken. Die wichtigsten Erkrankungen durch Zeckenstiche: Die Borreliose wird durch Bakterien (Borrelia burg - dorferi) erzeugt. Bis zu 30 % der Zecken in Deutsch - land sind infiziert. Die Borrelien befinden sich dann im Magen der Zecke. Die Zecke würgt meist erst 24 bis 36 Stunden nach dem Stich Mageninhalt in die Wunde des Opfers. Daher kann bei frühzeitiger Ent - fernung einer infizierten Zecke eine Übertragung der Borreliose meist verhindert werden. Eine Infektion ist oft (85 %) durch eine sich allmählich ringförmig um die Einstichstelle ausbreitende Hautrötung erkenn - bar. Achtung Zecken! „Lassen Sie sich impfen!“ lautet die dringende Empfehlung von Chefarzt Dr. Schöler Chefarzt Dr. med. Manfred Schöler Facharzt für Innere Medizin Gemeinnützige Krankenhausgesellschaft des Landkreises Bamberg mbH Juraklinik Scheßlitz/Innere Medizin www.gkg-bamberg.de Die Symptome der Erkrankung sind vielfältig, insbe - sondere können Gelenkbeschwerden und Nerven - störungen bis hin zu Lähmungen auftreten. Weil Bor - relien gut mit Antibiotika behandelt werden können, sollte man möglichst rasch einen Arzt aufsuchen, um nach Diagnosestellung frühzeitig mit der Antibiotika- therapie zu beginnen. FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) ist eine Viruserkrankung. Sie kann Hirnhaut-, Gehirn- und Rückenmarksentzündungen verursachen. Die ersten Symptome treten wenige Tage bis vier Wochen nach Infektion auf. Da die FSME-Viren sich in den Speichel - drüsen der Zecken befinden und mit dem Speichel der Zecke übertragen werden, findet die Infektion so - fort beim Stich der Zecke statt und eine baldige Ent - fernung der Zecke kann dies dann leider nicht mehr verhindern. Die ersten Symptome sind wie bei einer Grippe, imWeiteren kann sich eine lebensgefährliche Gehirnentzündung mit Lähmungen ausbilden. Da ge - gen FSME-Viren Antibiotika wirkungslos sind, kann nur symptomatisch behandelt werden. Aber: Es gibt eine gut verträgliche Impfung, die vor der Erkrankung schützt! Franken liegt mitten in einem Risikogebiet für FSME - bis zu 5 % der Zecken sind infiziert! Advertorial

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