Gesundheit Bamberg - Sommer 2020

27 Porträt Bunte Turnbeutel, gefärbt mit Wildkräu- tern – kreatives Ergebnis einer Naturexkursion mit Kindern Ein Topf voller Brennnesseln – eine Alternative zu Spinat Gassirouten meiden Wer beim Spazierengehen Wildkräuter sammeln möchte, sollte dies nicht gerade an den beliebten Gassirouten von Hundebesitzern machen, emp- fiehlt Robert Scheuring. Man sollte sich zudem kundig machen, ob an den betreffenden Stellen Schädlingsmittel gespritzt werden: „Natürlich müssen alle Pflanzen gründlich gewaschen oder auch gekocht werden.“ Zudem rät der Kräuterspe- zialist davon ab, Pflanzen ohne Vorkenntnisse zu pflücken und zu verarbeiten. „Wie beim Pilzesam- meln sollte man nur das mitnehmen, was man hundertprozentig kennt, und dabei immer auch auf die Natur achten: Also genug übrig lassen und keine Wurzeln ausgraben.“ „Viele Menschen wissen gar nicht, an welchen Schätzen sie täglich vorbeigehen.“ Im Hauptberuf arbeitet Robert Scheuring als Di- plom-Pädagoge in der offenen kommunalen Ju- gendarbeit. Seine Kräuterführungen bietet er seit zwei Jahren in freiberuflicher Nebentätigkeit an – aus purer Freude an der Natur, die ihn schon sein Leben lang begleitet. „Ich bin auch privat viel drau- ßen unterwegs – beim Wandern, Radfahren oder Bergsteigen. Zwar wohne ich mitten in Bamberg, bin aber an einem Gemeinschaftsgarten in der Nä- he von Bug beteiligt. Das regelmäßige Gärtnern entspannt mich.“ Die von ihm und anderen Kräu- terpädagogen angebotenen Führungen seien für Interessierte ein guter Einstieg: „Sie vermitteln erste Grundkenntnisse, was es draußen alles gibt, woran man bestimmte Kräuter erkennt und auf welche Merkmale zu achten ist.“ Wichtig sei es auch, das ökologische Gleichgewicht zu bewahren und keinesfalls geschützte Pflanzen auszureißen, die auf der Roten Liste der gefährdeten Arten ver- zeichnet sind. Lieblingsgemüse Brennnessel Nicht gefährdet und überhaupt nicht beliebt ist die Brennnessel – bei Robert Scheuring ist sie jedoch eine bevorzugte Genusspflanze. „Ich mache da- raus zum Beispiel eine klassische Brennnessel- suppe und ziehe sie als Gemüse jedem Spinat vor, weil sie nicht so langweilig schmeckt. Vor allem die jungen Triebe sind lecker. Die Blätter kann man in der Pfanne rösten, dann hat man Chips“, erklärt er. „Kindern zeige ich gern, wie man sie pflückt, ohne dass es an den Fingern brennt.“ kb Kräuterkontakt Robert Scheuring Telefon: 0157 74013622 E-Mail: wildkraeuter.kulinarik@ gmail.com

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