Gesundheit erlangen - Sommer 2020

37 Aktiv leben INFO BogenSport-Verein Erlangen e. V. www.bsv-erlangen.de langen e. V. Seit über 20 Jahren ist er Mitglied des Vereins und nimmt teilwei- se zusammen mit seinen mittlerweile erwachsenen Kindern an Wettkämpfen teil. Für Frank Protze macht vor allem die Kombination aus Technik, Konzen- tration und Sport das Bogenschießen aus. „Beim Training muss man sich so sehr auf den Schuss konzentrieren, dass sich jegliche Gedanken an Arbeit und Alltag vergessen lassen“, erklärt der langjährige Schütze, der im Medizi- nischen Zentrum für Informations- und Kommunikationstechnik des Uni-Klini- kums Erlangen arbeitet. Erwachsene schießen auf Distanzen zwischen 18 und 70 Metern, Kinder und Jugendliche auf 18 bis 60 Meter. Die Wertung er- folgt mittels verschiedenfarbiger Ringe. Bogenschießen ist sowohl eine Mannschafts- als auch eine Individualsportart: Während beim Ligaschießen die Punkte mehre- rer Schützen zusammenzählen, werden Turniere allein absolviert. Training und Therapie Das Bogenschießen trainiert den ge- samten Oberkörper: Rücken- und Rumpfmuskulatur, Schultern, Oberar- me und Fingermuskeln. Sogar körper- lich eingeschränkte Menschen können dieser verträglichen körperlichen Aktivi- tät nachgehen und gleichzeitig beim Sport ein neues Selbstwertgefühl auf- bauen. So trainieren etwa Querschnitts- gelähmte nicht nur in Reha-Einrichtun- gen, sondern auch in Schützenvereinen wie dem BSV Erlangen. Gerade Men- schen mit Wirbelsäulenbeschwerden sind bei diesem Sport richtig: Bogen- schießen wird bei ihnen auch zur Sport- therapie eingesetzt. Denn: Kräftige Muskeln, insbesondere im Rumpfbe- reich, tragen zu einer verbesserten Wir- belsäulenstatik bei. Rückenschmerzge- plagte führen das Schießtraining zudem oftmals gewissenhafter und effekti- ver durch als die klassischen Übungen der Krankengymnastik, an denen viele schnell das Interesse verlieren. Seelenruhe Bei verhaltensauffälligen Kindern und psychisch Erkrankten kann sich Bogen- schießen positiv auswirken. Der Wille, einen Treffer zu erzielen, bringt z. B. hy- peraktive Kinder dazu, ruhig und kon- zentriert zu sein. Bei psychisch ange- schlagenen Erwachsenen ließ sich be- obachten, dass sich ihre depressive Stimmung während des Trainings hob. Auch Frank Nie, Zweiter Vor- stand des BSV Erlangen, schätzt die Ruhe und Konzen- tration beim Bogenschießen: „Man nimmt seinen Körper dabei besonders feinfühlig wahr. Der Reiz an diesem Sport ist ja, über länge- re Zeit immer konstant zu schießen. Da- bei spielt Achtsamkeit eine entschei- dende Rolle. Man beobachtet seinen Körper, ist ruhig und alles andere als hektisch.“ Der Seelsorger am Uni-Klini- kum Erlangen kam vor vier Jahren zum Bogenschießen; ein bis zwei Abende pro Woche ist er als Übungsleiter aktiv und sorgt für Sicherheit auf demSchieß- platz. „Unser ältestes aktives Mitglied ist über 80 – das zeigt, dass sich Bo- genschießen für jeden eignet“, sagt Frank Nie. as Bogenschießen kann depressive Verstimmungen lösen.

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