Gesundheit erlangen - Herbst 2021

28 Gut beraten Onkologie. Mit einem ausgewogenen und gesundheitsbewussten Essverhalten können Menschen ihr Krebsrisiko positiv beeinflussen – noch mehr, wenn sie sich außerdem regelmäßig bewegen. Die Lebensweise spielt bei der Entstehung vieler Krebsarten eine bedeutende Rolle. „Regelmäßiger Sport und eine gesunde Ernährung können defini- tiv zahlreichen Krebsarten vorbeugen“, betont Prof. Dr. Yurdagül Zopf, Leiterin des Hector-Cen- ters für Ernährung, Bewegung und Sport und Spre- cherin des Adipositaszentrums des Uni-Klinikums Erlangen. „Obst und Gemüse liefern viele zell- schützende Stoffe, und Sport hilft nicht nur gegen Übergewicht. Bewegung beeinflusst auch biologi- sche Mechanismen positiv, die an der Krebsent- stehung beteiligt sind“, sagt sie. „Es gibt überzeu- gende Argumente, dass zu wenig körperliche Akti- vität das Krebsrisiko fördert“, bestätigt auch Dr. Hans Joachim Herrmann, Ernährungswissen- schaftler im Hector-Center. „Fettleibige Menschen haben im Bauchraum zu viele ungünstige Fettzel- Gesunde Vielfalt auf dem Teller len. Diese aktivieren Entzündungsprozesse, die wiederum Krebserkrankungen begünstigen kön- nen.“ Wer regelmäßig Alkohol und Zigaretten kon- sumiere, verstärke die Problematik zusätzlich. Ohne Fleisch gesünder? „Vegetarier und Veganer leben nicht automatisch gesünder. Auch für sie ist es wichtig, die Auswahl an natürlichen, unverarbeiteten Lebensmitteln zu nut- zen und sich viel zu bewegen“, so Dr. Herrmann. Gerade beim Thema Fleisch gelte es, sorgsam zu differenzieren, bestätigt Prof. Zopf: „Es ist nicht un- gesund, 300 oder bei hohem Energiebedarf bis zu 600 Gramm Fleisch pro Woche zu verzehren. Fleisch ist als Ergänzung zu einer pflanzenbasier- ten Ernährung ein wichtiger Lieferant für lebens- wichtige Nährstoffe wie Vitamin B12 und Eisen und hat einen hohen Gehalt an hochwertigen Proteinen, die etwa für den Muskelaufbau wichtig sind und vom Körper gut verwertet werden können.“ Jedoch müsse bei Fleisch unterschieden werden: „Verar- beitetes wie Wurst und viel fettreiches Fleisch sind ungesund. Außerdem lohnt es sich, beim Kauf von Fleisch auf Bioqualität zu achten. Beispielsweise enthält Biofleisch mehr gesundheitsfördernde Omega-3-Fettsäuren“, so die Ernährungsexpertin. Gemüse und Obst sind Pflicht Mit ihrem hohen Anteil an löslichen Ballaststoffen sind Obst und Gemüse wichtig für Darmflora und Darmschleimhaut. Gleiches gilt für Vollkornproduk- te und Hülsenfrüchte, die wiederum eine wichtige Menge nicht löslicher Ballaststoffe liefern und des- halb einen hohen Sättigungsfaktor bieten. Als Vor- beugung, auch gegen Krebs, verweisen die Exper- tinnen und Experten des Erlanger Hector-Centers „Ernährung ist eine wichtige Säule in der Prävention und Therapie von Krebserkrankungen.“ Prof. Dr. Yurdagül Zopf

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