Gesundheit erlangen - Frühling 2022

| 13 Titel niedrigem Blutdruck hin und wieder Beschwerden wie Schwindel oder „Sternchensehen“ auf, jedoch besteht kein Grund zur Sorge, solange die Betroffenen sonst gesund sind. Roland Schmieder: „Nur im Fall von Vor- erkrankungen – etwa des Herzens – besteht Hand- lungsbedarf.“ Regelmäßiger Check-up Damit Bluthochdruck möglichst früh erkannt und the- rapiert werden kann, empfiehlt Prof. Schmieder, die Gesundheits-Check-ups ab dem 35. Lebensjahr wahr - zunehmen. Die Kosten übernimmt die Krankenkasse alle drei Jahre. Bei wem Hypertonie festgestellt wird, der sollte seinen Blutdruck regelmäßig zu Hause selbst überprüfen, denn: „Die Werte, die beim Arztbesuch ge- messen werden, sind nur eine Momentaufnahme und nicht repräsentativ. Dokumentieren Sie daher den da- heim gemessenen Blutdruck über einen gewissen Zeit- raum und bringen Sie die Unterlagen in die Praxis mit. So können die Werte am besten interpretiert werden“, erläutert Prof. Schmieder. Nächster Halt: Lebensstiländerung Patientinnen und Patienten mit Hypertonie sollten zunächst ihren Lebensstil anpassen: „Vor allem bei leichtem Bluthochdruck können Betroffene mit einer gesunden Ernährung, ausreichend Bewegung und Ge- wichtsabnahme selbst die Notbremse ziehen. Dafür empfehlen wir die sogenannte DASH-Diät“, sagt der Nephrologe und Internist. DASH steht für „Dietary Approaches to Stop Hypertension“ (Diät-Ansatz, um Bluthochdruck zu stoppen). Diese Ernährungsform setzt auf einen hohen Anteil an Obst und Gemüse, fettarme Milch- und ballaststoffreiche Getreidepro- dukte. Also eigentlich auf das, „was wir allgemein als gesund verstehen“, so Prof. Schmieder. Ein weiterer wichtiger Aspekt der gesunden Ernährung ist ein ge- ringer Salzkonsum. Die Deutsche Gesellschaft für Er- nährung empfiehlt Erwachsenen maximal sechs Gramm pro Tag, die Weltgesundheitsorganisation so- gar nur fünf Gramm. „Das fällt vor allem in Franken schwer“, schmunzelt der Oberarzt. Mit knapp zwölf Gramm Salz pro Kopf konsumieren die Bürgerinnen und Bürger hier nämlich deutlich zu viel → Diastole und Systole Der höhere (= systolische) Wert beschreibt den Blutdruck, wenn der Herzmuskel sich zusam- menzieht und Blut auswirft. Der niedrigere (= diastolische) Wert bezieht sich auf die Entspan- nungsphase des Herzens, in der es sich wieder mit Blut füllt.

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