Gesundheit erlangen - Sommer 2022

26 | Anja Haeßler (Mitte) und Felicitas Maidhof (r.) vom Klinischen Sozialdienst helfen Iryna Shutko mit der Flut an Dokumenten und erklären, was es alles zu beachten gibt. Nicht nur auf Gummipferden sitzt Diana gern – auch die Schafe im Garten der Kinderklinik haben es der ukrainischen Patientin angetan. Medizin Fortsetzung von S. 25 „Sie und ihre Angehörigen erreichten uns alle schwer traumatisiert und erhalten deshalb zusätzlich eine psychosoziale Betreuung, unter anderem durch unseren Klinischen Sozialdienst“, erklärt Prof. Metzler. Viel spontane Unterstützung Direkt nach ihrer Ankunft kam die 36-jährige Iryna Shutko mit ihren zwei Töchtern bei der Elterninitiative krebskranker Kinder Erlangen unter. Der Verein unterhält schräg gegenüber der Kinderklinik einige Wohnungen, die normalerweise Eltern mit einer weiten Anreise beherbergen, während ihre Kinder am Uni-Klinikum behandelt werden. „Spontan konnten wir dann auch eine Dolmetscherin organisieren und bekamen tatkräftige Unterstützung von zahlreichen amtlichen sowie ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern“, zählt Prof. Metzler auf. „Unsere FSJlerin kaufte zum Beispiel für die Familie ein, und eine Kollegin stattete die Shutkos mit einem ‚Hygiene-Starterkit‘ aus. Auch das Team unseres Klinischen Sozialdiensts und die Psychologinnen und Psychologen haben wirklich wunderbare Arbeit geleistet. Sie waren in dieser Ausnahmesituation besonders gefordert, zumal wir aktuell akuten Personalmangel haben.“ „Wie Oma und Opa“ Mittlerweile wohnt Iryna Shutko mit ihren Töchtern bei einemEhepaar imSüden Erlangens.„Ich bin sehr glücklich, hier zu sein und bei dieser tollen Familie wohnen zu dürfen“, sagt die Ukrainerin und ihre Augen strahlen. „Die beiden sind so hilfsbereit. Sie haben uns bei allem unterstützt, zumBeispiel bei Telefonaten mit den Behörden, und sind bei Fragen immer für uns da. Das ist wie eine neue Familie für mich, wie Oma und Opa für meine Kinder.“Mit ihren Eltern, die noch immer in Sumy leben, telefoniert die junge Mutter täglich. Ihr Haus wollten sie nicht zurücklassen, zu sehr hängen sie doch an den eigenen vier Wänden, die sie selbst aufgebaut haben. Die Entscheidung, ihre Eltern zu verlassen, fiel Iryna Shutko sehr schwer.„Aber für mich stand Dianas Gesundheit an erster Stelle“, betont die Ukrainerin. Kl inischer Sozialdienst Die Aufgaben des Klinischen Sozialdiensts des Uni-Klinikums Erlangen umfassen u. a. die sozialrechtliche Beratung und die psychosoziale Betreuung der Patientinnen bzw. Patienten sowie die Vermittlung von ambulanten und stationären Nachsorgeoptionen.

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