Gesundheit erlangen - Herbst 2022

| 13 Titel zwischen 35 und 60 – bei unempfindlichen Zähnen bis 80 – ist für jeden Tag geeignet, aber über 80 sollte er besser nicht liegen. Schwarzes Dreieck Nun beginnt das Putzen – links Schäume, rechts Schäume, und dazwischen Zwischenräume. Und eben diese Zahnzwischenräume brauchen besondere Pflege, denn in ihnen finden erst Speisereste und später Bakterien ein unerreichbares Versteck. „Ältere Menschen haben häufig parodontale Veränderungen (s. S. 11), ihr Zahnfleisch ist bereits zurückgegangen. Das zeigt sich in Form eines kleinen schwarzen Dreiecks zwischen zwei benachbarten Zähnen und dem Zahnfleisch“, erklärt Prof. Galler. „Ihnen empfehle ich zur Reinigung der Zahn- zwischenräume Interdentalbürstchen. Dünne Zahnseide würde die Flächen gar nicht mehr richtig erreichen.“ Ist der Draht verbogen, gehört das Bürstchen in den Müll. Wer die Metallvariante gar nicht mag, für den sind eventuell Dentalsticks aus Silikon die bessere Wahl. Blutet es beim Säubern der Zwischenräume, kann das auf entzündetes Zahnfleisch hindeuten oder aber auf die falsche Handhabung des „Werkzeugs“ – die Zahnärztin kann beraten. Professionelles Putzkommando Grundsätzlich empfiehlt Prof. Galler, ein- bis zweimal im Jahr eine professionelle Zahnreinigung durchführen zu lassen. Unter bestimmten Voraussetzungen, etwa wenn jemand besonders zu Parodontitis oder Karies neigt, können auch drei bis vier Reinigungen pro Jahr sinnvoll sein. In der Erlanger Zahnklinik 1 übernehmen meist Zahnmedizinstudierende die PZR, wie die Behandlung abgekürzt heißt. „Unsere Studierenden machen das sehr gründlich, immer unter Aufsicht einer Zahnärztin oder eines Zahnarztes, und nehmen sich sehr viel Zeit“, versichert die Klinikdirektorin. Mit verschiedenen Instrumenten – Scaler, Küretten und Ultraschallgerät – befreien sie die Zahnoberflächen und -zwischenräume von weichen Prof. Galler bespricht mit einer Patientin deren Röntgenbild und erklärt ihr die nächsten Behandlungsschritte. Mit Polierbürstchen und -paste werden die Zähne am Ende der professionellen Zahnreinigung wieder geglättet. Plaques und festem Zahnstein. Auch unterhalb des Zahnfleischsaums wird vorsichtig gearbeitet. Entscheidend ist die anschließende Politur der Zähne: Dank ihr werden die zuvor aufgerauten Oberflächen wieder glatt, sodass Bakterien regelrecht an ihnen abrutschen. Ein Fluoridlack oder -gel versiegelt abschließend die Zähne und schützt sie vor Karies. „Die professionelle Zahnreinigung müssen Sie zwar selbst zahlen, aber sie ist immer eine Investition in Ihre Gesundheit“, betont Kerstin Galler.

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