Gesundheit erlangen - Herbst 2022

| 47 Ernährung Dos und Don’ts ■ Fleisch hat proinflammatorische Eigenschaften. Essen Sie es regelmäßig, neigt der Darm zu Entzündungen. Bevorzugen Sie daher vegetarische Kost. ■ Ballaststoffe stecken z. B. in Lein- oder Flohsamen, Hülsenfrüchten und Gemüse. 40 bis 50 Gramm pro Tag empfiehlt die WHO – in Industrieländern nehmen die Menschen aktuell allerdings durchschnittlich nur 10 bis 15 Gramm zu sich. ■ Ungesättigte Fettsäuren stecken u. a. in Nüssen, fettem Fisch (z. B. Lachs) und Olivenöl. dem Darm die Präferenz, ins Gelenk zu wandern, wo sie dann ebenfalls eine Inflammation auslösen.“ Das heißt: Beugen wir einer Entzündung im Darm durch ein gesundes Mikrobiom vor, erkranken wir mit geringerer Wahrscheinlichkeit an RA. Das Darmmikrobiom besteht aus Milliarden von Mikroorganismen wie Bakterien, Pilzen und Viren, die für die Nahrungsaufspaltung verantwortlich sind. Kurzkettige Fettsäuren helfen dabei, sie gesund zu halten. Doch wo finden wir die? „Wenn Sie sich mediterranvegetarisch ernähren, steht viel Gemüse auf Ihrem Speiseplan. Das enthält große Mengen Ballaststoffe, die eine positive Wirkung auf unsere Darmflora haben“, so Mario Zaiss. „Diese Ballaststoffe werden von unserem Körper, genauso wie ungesättigte Fettsäuren, in kurzkettige Fettsäuren umgewandelt. Im Rahmen wissenschaftlicher Arbeiten haben wir herausgefunden, dass genau diese kurzkettigen Fettsäuren dank ihrer schützenden und antientzündlichen Eigenschaften positive Effekte auf Arthritispatientinnen und -patienten haben.“ Das Fazit des Ernährungsimmunologen: Mit einer ausgewogenen vegetarischen, ballaststoffreichen Kost, die durch ungesättigte Fettsäuren ergänzt wird, können wir rheumatoider Arthritis vorbeugen. Bereits von der Erkrankung betroffene Menschen können ihr Wohlbefinden durch eine Ernährungsanpassung steigern– heilen kann sie RA-Patientinnen und -Patienten allerdings nicht.

RkJQdWJsaXNoZXIy ODIyMTAw