Gesundheit erlangen - Herbst 2022

| 49 „Der Tag ist schon fast rum, und ich habe mit der Planung für das wichtige Projekt noch nicht mal angefangen…“ Viele Menschen arbeiten, ohne voranzukommen, weil ständig irgendetwas dazwischenkommt. Inzwischen beziffern zahlreiche Studien sogar die Höhe des wirtschaftlichen Schadens, der nur dadurch entsteht, dass Beschäftigte durch Unterbrechungen aus ihren eigentlichen Aufgaben herausgerissen werden. Hinzu kommt die persönliche Unzufriedenheit, die gesteckten Ziele nicht erreichen und die vorgenommenen Arbeitsabläufe nicht umsetzen zu können. Prof. Dr. Johannes Kornhuber, Direktor der Psychiatrischen und Psychotherapeutischen Klinik des Uniklinikums Erlangen, schützt deshalb aktiv seine Ruhe beim Arbeiten – und ermöglicht auch seinen Mitarbeitenden Phasen ungestörter Konzentration. Herr Prof. Kornhuber, was macht ungestörtes Arbeiten heutzutage so schwierig? Wir sind heute dank modernster IT-Technologien immer und überall erreichbar und öffnen damit allen Störungen unserer Produktivität die Türen. Nehmen wir eingehende E-Mails als Bespiel: Die meisten Menschen halten ihren Posteingang offen und werden so optisch und oft auch akustisch über neue Mails informiert. Studien belegen, dass 70 Prozent aller E-Mails innerhalb von sechs Sekunden nach ihrem Eingang geöffnet werden. Unterbrechungen während eines Arbeitsvorgangs, der volle Konzentration benötigt, führen zu einem Produktivitätsverlust. → Kopfsache Prof. Dr. Johannes Kornhuber, Direktor der Psychiatrie des Uniklinikums Erlangen KONZENTRATION Aufploppende E-Mails, blinkende WhatsApp-Nachrichten, Anrufe – ständige Störungen verhindern häufig ein effektives Arbeiten. Lässt sich das verhindern, und, wenn ja, wie? Ein Interview mit Prof. Dr. Johannes Kornhuber. VON KERSTIN BÖNISCH

RkJQdWJsaXNoZXIy ODIyMTAw