Gesundheit erlangen - Frühling 2023

Gut zu wissen: Schmerzmittel Sie sollten eine therapeutische Säule von vielen sein. In der Behandlung akuter Beschwerden spielen sie eine größere Rolle als bei chronischen Schmerzen, bei denen Medikamente nur bedingt wirksam sind. Interessante Fakten: ■ Koffein kann bei Kopfschmerzen helfen – als Kaffee oder Koffeintablette. ■ Grapefruit(saft) erhöht das Risiko für Nebenwirkungen bei Opioiden und anderen Schmerzmitteln. ■ Mittel wie Ibuprofen, Diclofenac und Etori- coxib sollten so selten und so niedrig dosiert wie möglich eingenommen werden – jedoch in einer effektiv wirkenden Einzeldosis. Faustregel: Nicht mehr als 10 Tage im Monat, nicht mehr als 3 Tage am Stück. ■ Metamizol (Novaminsulfon/Novalgin): Wer in Zusammenhang mit einer Einnahme Halsschmerzen oder Fieber bekommt, könnte unter einer seltenen Agranulozytose leiden, einer schweren Störung der Blutbildung, die behandelt werden muss. ■ Legt man sich nach der Einnahme einer Schmerztablette auf die rechte Seite, wirkt sie zehnmal schneller als auf der linken und etwa doppelt so schnell wie im Stehen. Denn: Rechts liegend rutscht das Mittel besonders steil durch den Magen-Darm-Trakt und erreicht so in kürzerer Zeit den Zwölffingerdarm, wo es ins Blut aufgenommen wird. ■ Vor einem Partyabend oder einem anstrengenden Marathon vorsorglich eine Schmerztablette zu nehmen, bringt nichts. Sie wirkt erst dann, wenn tatsächlich Schmerzen bestehen und belastet ansonsten nur den Organismus. Fortsetzung von S. 17 „Der oder die Betroffene kann die Schmerzmittelgabe selbst steuern.“ Die Pumpe enthält meist Morphin oder Hydromorphon, beides Opioide. Durch Drücken des Knopfes wird eine vorher festgelegte Menge des Medikaments direkt in die Vene abgegeben. Die Wirkung setzt dann schnell ein. Damit sich niemand selbst überdosiert, ist eine „Sperre“ eingebaut: „Wir stellen ein bestimmtes Zeitintervall ein, in dem kein Opioid fließen darf“, erläutert Dieter Märkert. „Drückt die Patientin oder der Patient innerhalb dieses Fensters erneut, wird trotzdem kein Wirkstoff abgegeben.“ Um die Opioiddosis möglichst gering zu halten, kombinieren die Schmerzexpertinnen und -experten des ASD sie in der Regel mit anderen Wirkstoffen, etwa Paracetamol oder Novalgin (s. Kasten). „Eine andere Form der Schmerzlinderung ist der Schmerzkatheter. Dabei erhält die Person ein Medikament über einen dünnen Schlauch – im Gegensatz zur Pumpe fließt es hier allerdings kontinuierlich und nicht bei Bedarf“, so Dr. Böswald. Wo der Schmerzkatheter angelegt wird, ist abhängig davon, welche Körperregion betäubt werden soll. So kann der Katheter etwa im Nervengeflecht 18 | Titel

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