Gesundheit erlangen - Frühling 2023

Ein Gefäßfehler nahe dem Herzen kostete das Mädchen fast das Leben Ihr Name steht für Glück – und das strahlt sie auch aus. Felizitas, kurz Fee, ist sieben Jahre alt. „Sie ist so lebenslustig und neugierig, möchte alles ausprobieren und traut sich auch alles zu“, sagt ihre Mutter. Vor allem ist Fee sportbegeistert. Im Herbst 2022 lief sie beim Erlanger Lauf gegen Krebs mit. Ihre Ausdauer ist spitze. Doch fast wäre alles ganz anders gekommen. Schon als Neugeborenes hatte Fee immer wieder Atemaussetzer. Als sie sieben Wochen alt war, erfuhren ihre Eltern, dass sie operiert werden muss. Ein doppelter Aortenbogen – eine seltene Fehlbildung des Herz-Kreislauf-Systems – drückte auf Speise- und Luftröhre. Ohne Operation wäre Fee erstickt. „Nach dem Eingriff war erst mal alles gut. Aber sie atmete immer noch sehr laut, schnorchelte richtig“, berichtet die Mutter. Es folgten weitere Atemaussetzer und Notarztfahrten ins Krankenhaus. Die Uniklinika in Erlangen und München waren in Fees Behandlung eingebunden. „Einmal war es ganz schlimm. Sie war ein Jahr alt. Wir waren gerade auf einer Feier, als sie einen Atemstillstand erlitt. Wir mussten sie selbst wiederbeleben.“ Fee schaffte es, feierte schließlich ihren dritten Geburtstag und hatte inzwischen einen kleinen Bruder bekommen. „Aber kein Kindergarten wollte unsere Tochter aufnehmen, weil niemand die Verantwortung für sie tragen wollte. Ich war mit zwei Kindern total überlastet“, erinnert sich die Mutter. Auf Wunsch der Eltern wurde Fee 2019 noch einmal im Kardioboard des Uniklinikums Erlangen vorgestellt. Dessen Kinderherzchirurgische Abteilung war eines von europaweit nur zwei Zentren, in denen die komplexe Rekonstruktion der Luftröhre, die Fee jetzt brauchte, überhaupt möglich war. „Ich bin so dankbar, dass wir in Erlangen leben und die Möglichkeit zu dieser lebensrettenden OP hatten“, sagt Fees Mutter und betont: „In dieser anstrengenden Zeit war die Ronald-McDonald-Oase in der Kinderklinik Fee läuft dem Schicksal davon unser Rückzugsort. Ohne die hätte ich es nicht überlebt. Es war immer ein Kuchen da, es gab Massagesessel und einfach einen Platz zum Erholen.“ Heute atmet Fee noch immer geräuschvoll – aber gut und kräftig. Sie macht beim Schulsport mit, liebt Schwimmen und hat kürzlich einen Kletterkurs begonnen. „Wegen des tollen Teams in der Oase und in der Kinderklinik hat Fee überhaupt keine Angst vorm Krankenhaus. Sie möchte selbst Ärztin werden.“ Sie haben ein Kind mit ähnlichem Schicksal und möchten sich austauschen? Schreiben Sie an gesundheit-erlangen@uk-erlangen.de, wir stellen den Kontakt zu Fees Eltern her. 2019 (oben) und 2022 (unten): Fee hat sich aus dem Krankenbett auf die Laufstrecke gekämpft und hat Energie für zwei. | 45 Erforscht und entdeckt

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