Gesundheit erlangen - Frühling 2023

| 47 „Mmh, auf der ganzen Station riecht es so lecker!“, „Das sieht ja gut aus, was gibt’s denn heute?“, „Wann ist das Essen fertig?“ – Alle, die an diesem Freitagmittag in die Küche der Station 2C in der Kinder- und Jugendklinik des Uniklinikums Erlangen kommen, haben ein Lächeln auf den Lippen und freuen sich auf das anstehende gemeinsame Mittagessen. Denn die Ernährungsexpertin Claudia Schlagenhaufer kocht dort jede Woche für die Patientinnen und Patienten der Kinderonkologie und deren Familien. „Die Kinder sollen merken, dass gesundes Essen auch lecker schmecken kann“, sagt die Köchin. „Gleichzeitig ist das Freitagsessen aber auch eine tolle Abwechslung zum Alltag auf Station.“ Viele Patientinnen und Patienten sind wegen ihrer Tumortherapie müde und haben wenig Appetit. Mit ihren selbst kreierten Rezepten will die Ernährungsspezialistin den Kindern nährstoffreiche, bunte Mahlzeiten näherbringen, die obendrein leicht verdaulich sind. Es gibt jeden Monat eine Suppe oder einen Salat, zwei verschiedene Smoothies, ein herzhaftes und ein süßes Gericht. Verstecktes Gemüse „Ich koche hier ausschließlich mit frischen Biozutaten und vegan, denn ich will zeigen, dass eine rein pflanzliche Küche durchaus lecker, ausgewogen und abwechslungsreich sein kann“, erklärt Claudia Schlagenhaufer. „Ich achte darauf, möglichst oft Hülsenfrüchte für die Eiweißzufuhr und gesunde pflanzliche Fette einzubauen.“ Beides steht heute auf dem Speiseplan: Es gibt gefüllte Süßkartoffeln mit Avocadocreme; dazu serviert Claudia Schla- genhaufer eine Tex-Mex-Pfanne mit Paprika, Mais, schwarzen Bohnen und Quinoa. Als kleine Vorspeise bietet sie einen roten Smoothie an (s. Rezepte). „Oft ‚verstecke‘ ich das Gemüse auch. In den Smoothie hier packe ich zum Beispiel auch Rote Bete. Man sieht und schmeckt sie nicht, aber trotzdem ist sie drin“, lächelt die Köchin. Das Tolle an pürierten Fruchtgetränken: „Sie haben eine hohe Nährstoffdichte und lassen sich einfach konsumieren. Das kommt auch bei denen gut an, die nicht viel Hunger haben.“ Sie gibt Waldbeeren, Rote Bete, Banane, Orange, Zitrone und Ingwer mit etwas Wasser in den Mixer und füllt den leuchtend roten Smoothie anschließend in acht Gläser. Die pürierten Vitaminbomben passen ideal zur Ernährungsregel „Eat the rainbow“ (s. Kasten S. 48): Jede Gemüse- bzw. Obstfarbe entsteht durch unterschiedliche sekundäre Pflanzenstoffe, weswegen wir beispielsweise nicht nur grünes, sondern auch gelbes und rotes Gemüse essen sollten, um alle wichtigen Nährstoffe zu uns zu nehmen. → Roter Smoothie „Beets & Berries“ Zutaten: • 1–2 Bananen (je nach Größe) • 1 Orange • 3 00 g gemischte Beeren (frisch oder TK-Ware) • 50 g Rote Bete (roh) • 1 Stückchen Ingwer (nach Geschmack) • 1 Scheibe Zitrone (ohne Schale) • Wasser Zubereitung: Alle Zutaten im Mixer zu einem leicht dickflüssigen Saft verarbeiten. Etwas Wasser zugeben, um die gewünschte Konsistenz zu erreichen. Lisa mag die kräftige Farbe des „Beets-&-Berries“-Smoothies. Besonderes Angebot Das Freitagsessen in der Erlanger Kinderonkologie wird komplett durch Spenden finanziert. Ernährung

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