Gesundheit erlangen - Frühling 2023

Fortsetzung von S. 47 „Mich hat überrascht, dass meine grünen Smoothies besonders gut ankommen. Ich finde es toll, dass die Kinder und Jugendlichen gern auch Dinge probieren, die sie vorher nicht kannten – etwa Grünkohl oder Quinoa“, freut sich Claudia Schlagenhaufer. So auch Lisa, die heute zur ambulanten Behandlung ihrer Leukämie in der Kinderonkologie ist: „Der Grünkohl in Essigsoße war lecker! Sowas gibt’s bei uns zu Hause nicht“, sagt die Neunjährige, während sie den letzten Schluck ihres Smoothies austrinkt. „Ich mag die Beeren da drin. Und dass er richtig schön rot ist und nicht so eine langweilige Farbe hat.“ Ihre Mutter ergänzt: „Lisa kommt gern zum Freitagsessen. Hier gibt es mal was anderes als daheim, bisher hat ihr eigentlich alles geschmeckt.“ Lisa und ihre Mama verabschieden sich fürs Erste, und die Ernährungsexpertin schiebt die Bleche mit den Süßkartoffeln in den Ofen. Sie bereitet nun die Tex-Mex-Pfanne vor, schneidet dafür Paprika, Tomaten, Zwiebeln und Knoblauch in Würfel und kocht Quinoa. Hin und wieder schaut ein neugieriges Gesicht zur Küchentür herein und will wissen, wann es Essen gibt. „Wenn der Duft über die Station zieht, ist das für viele das Signal, mal vorbeizuschauen“, sagt Claudia Schlagenhaufer lächelnd. Am besten kommt Süßes an Die ersten Freitagsessen fanden 2018 mehr oder weniger regelmäßig statt, wegen der Coronapandemie mussten sie jedoch lange Zeit ausfallen. „Seit Februar 2022 bin ich aber wieder fast jede Woche hier“, sagt Claudia Schlagenhaufer. Auch der Leiter der Kinderonkologie Prof. Dr. Markus Metzler ist von den positiven Effekten der Freitagsessen überzeugt: „Das Angebot kommt so gut an, dass wir überlegen, es zu erweitern und auch hin und wieder samstags ein besonders gesundes Frühstück anzubieten.“ Ein Dauerbrenner bei den jungen Patientinnen und Patienten sind die süßen Gerichte: Hirseauflauf, Cookies, Energyballs. „Ich achte darauf, möglichst komplett auf industriellen Zucker zu verzichten. Den ersetze ich zum Beispiel durch Dattel- oder Kokosblütenzucker, weil das gesünder und nährstoffreicher ist“, erklärt die Ernährungsexpertin und träufelt Zitronensaft in die Schüssel mit der Avocadocreme. „Ich koche immer 20 kleine Portionen, sodass alle mal proEat the rainbow Iss den Regenbogen! Das heißt so viel wie: Gestalte deinen Teller so bunt wie möglich. Rote Lebensmittel (z. B. Beeren, Tomaten) haben z. B. eine antioxidative Wirkung, grüne (z. B. Zucchini, Spinat) bauen neue Zellen auf, gelbe und orangefarbene (z. B. Karotte, Ananas) stärken das Immunsystem und blaue bzw. violette Früchte und Gemüse (z. B. Blaubeeren, Auberginen) haben einen gefäßschützenden und entzündungshemmenden Effekt. Gründlich abbürsten ist Pflicht, dann ist die Schale der Süßkartoffel gut essbar; in ihr stecken viele Nährstoffe. Miträtseln. . und eins von zehn Kochbüchern der Elterninitiative krebskranker Kinder e. V. gewinnen (S. 61)! 48 | Ernährung

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