Gesundheit erlangen - Sommer 2023

22 | Reportage Fortsetzung von S. 21 das Sieb im Ultraschallbad abtauchen, um die gröbsten Verunreinigungen zu lösen, und steckt rote Kunststoffmarkierungen an weitere Behälter. Die vorgesäuberten Siebe stellt die 29-Jährige nach der manuellen Vorreinigung auf einen zweiten Wagen, den sie gleich in eine Art Spülmaschine schieben wird, sobald er voll ist. Reinigen und desinfizieren „Die Dokumentation ist bei uns extrem wichtig“, betont Hazal Ersoy, während sie nach dem Handscanner greift und wie an der Supermarktkasse – piep, piep, piep – die Barcodes an den Sieben einliest und auf dem Bildschirm die Bezeichnung der Sets überprüft. „Damit stellen wir sicher, dass alle Reinigungsschritte ordnungsgemäß durchgeführt werden und jedes Instrument im richtigen Sieb und an der korrekten Stelle landet.“ Die Objektleiterin drückt einen Knopf am RDG, dem Reinigungs- und Desinfektionsgerät, und dessen Glastür fährt langsam nach oben. Hazal Ersoy schiebt den Wagen hinein und startet das Programm. Eine Stunde und sieben Minuten kündigt das RDG die Dauer an, als die ersten Spülgeräusche zu hören sind und das Wasser wie in einer Autowaschanlage an der Scheibe herunterläuft. „Das Programm spült vor, reinigt mit einem speziellen Mittel und desinfiziert anschließend die Instrumente. Dabei erreicht das Gerät Temperaturen von 93 Grad“, erklärt Hazal Ersoy die Prozedur. Sie greift nach einem Desinfektionstuch und säubert den Wagen, auf dem die unreinen Materialien aus dem OP kamen, und die Metallcontainer gründlich, sodass die sterilisierten Instrumente später wieder damit transportiert werden können. Prüfen, sortieren, verpacken Hazal Ersoy nimmt Handschuhe, Kittel und Maske ab, tauscht die roten gegen gelbe Gummischuhe und wechselt zur nächsten Station: zum Packbereich. Sie streift sich einen Silikonhandschuh über, der einem Ofenhandschuh aus der Küche ähnelt, und zieht den noch heißen Instrumentenwagen mit den sauberen Sieben aus dem RDG. Nun kommt wieder ein Handscanner zum Einsatz: Hazal Ersoy überprüft, ob beim Reinigungsablauf alles O. K. war Desinfektion und Sterilisation Während die Desinfektion v. a. krankmachende Keime reduziert und so deren Weiterverbreitung unterbindet, werden beim Sterilisieren alle Mikroorganismen, also auch nicht-krankmachende Keime und ihre Sporen, vollständig eliminiert. Die Siebe landen nach der Vorreinigung nebeneinander auf einem Rollwagen, der anschließend in das Reinigungs- und Desinfektionsgerät geschoben wird.

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