Gesundheit erlangen - Herbst 2023

24 | Reportage Je nach Lagerbestand und Bedarf auf den Stationen produziert das Apothekenteam Parenteralia z. B. im Dreimonatsrhythmus. Manche Präparate reichen aber auch für ein ganzes Jahr. Fortsetzung von S. 23 auf einem Band zunächst mit Stickstoff befüllt werden. „Er verdrängt den Sauerstoff aus dem Gefäß, der den Abbau bestimmter Substanzen fördern würde“, erklärt Ilona Seemann. Eine drehkreuzartige Scheibe befördert die Flasche unter die Abfüllnadel, durch die die Tranexamsäurelösung aus dem Kessel in das Gefäß gelangt. Eine Drehung weiter presst die Anlage einen Stopfen auf die Flasche, der erst angedrückt wird und danach eine Kappe übergestülpt bekommt. Schließlich biegt die Maschine diese um den Flaschenhals, um den Inhalt luftdicht zu verschließen, und das Gefäß fährt über ein Förderband auf einen Drehteller. Die PTA lädt nun einen Metallwagen mit Fläschchen voll und schiebt ihn in den Autoklaven, der den Blutungsstiller schließlich 20 Minuten bei 121 Grad mit einem Wasser-Dampf-Gemisch sterilisiert. Manuelle Prüfung Wieder in weißer Bereichs- statt in Reinraumkleidung holt die PTA die endsterilisierten Flaschen auf der anderen Seite wieder heraus. Nach dem Abkühlen folgt die Sichtprüfung jedes einzelnen Gefäßes auf eventuelle Partikel. Dazu dunkelt die PTA den Raum ab und zieht den schwarzen Vorhang um den Arbeitsplatz zu. Sie greift zum ersten Gefäß mit Tranexamsäure, stellt es auf den Kopf und schaut es durch das beleuchtete Vergrößerungsglas hindurch genau an. „Wäre hier auch nur ein einziger Partikel sichtbar, müsste die Flasche verworfen werden, weil sie unseren Qualitätsansprüchen nicht genügt. Hier passt aber alles“, gibt Ilona Seemann grünes Licht. 35.000 … … Flaschen mit nicht-sterilen Arzneimitteln stellt die Apotheke jedes Jahr her. Dazu zählen sowohl individuelle Rezepturen als auch in größeren Chargen produzierte Arzneien.

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