Gesundheit erlangen - Herbst 2023

34 | Medizin MITTEL DER WAHL Fenchelhonig hilft bei Erkältungskrankheiten und MagenDarm-Beschwerden. Das traditionelle Hausmittel lässt sich leicht selbst herstellen. VON KERSTIN BÖNISCH Beruhigt Bronchien und Bauch Fenchelhonig selber machen Wer Fenchelhonig selbst herstellen möchte, braucht dafür nur zwei Zutaten: 20 Gramm Fenchelsamen aus Apotheke, Reformhaus oder Biomarkt in einem Mörser zerstoßen, in ein steriles Schraubglas geben und mit 200 Gramm naturbelassenem (Bio-)Honig übergießen. Die Mischung sollte drei bis zehn Tage lang durchziehen, damit der Honig das ätherische Fenchelöl aufnehmen kann. Anschließend den Honig durch ein feines Sieb filtern oder die Fenchelsamen vorher so fein mahlen, dass sie im Honig verbleiben können. Das steckt drin Die Samen des Süßfenchels (Gewürzfenchel) und Bitterfenchels (Wilder Fenchel) enthalten die Bestandteile Anethol und Fenchon in unterschiedlicher Konzentration. Während Anethol, mit Honig vermischt, für einen süßlichen, anisähnlichen Geschmack verantwortlich ist, verleiht Fenchon dem Honig eine eher bittere Note. Original und Kopie Wer heute Fenchelhonig kauft, erhält meist eine fertige Mischung aus Fenchelsirup, Honig und Fenchelöl. Reiner Fenchelhonig hingegen, aus 100 Prozent Fenchelblüten, gilt in Deutschland als seltene Köstlichkeit, weil es hier kaum noch größere Fenchelplantagen gibt, auf denen Bienen den Nektar der Gewürzpflanze sammeln können. Hilft bei Husten und Bauchweh Als Hausmittel gegen Erkältungskrankheiten verbindet Fenchelhonig den antibakteriellen Effekt des Naturprodukts Honig mit der schleimlösenden Wirkung der ätherischen Fenchelöle. Vor allem bei Reizhusten werden Fenchelhonig beruhigende Eigenschaften zugeschrieben. Auch bei Bauchschmerzen und Menstruationsbeschwerden bringt er Linderung. Von wegen Gemüse Aus dem Knollenfenchel (Gemüsefenchel), der – beispielsweise gratiniert oder im Risotto – als vegetarisches Gericht bekannt ist, wird Fenchelhonig übrigens nicht hergestellt. Der Gemüsefenchel ist neben dem Gewürz- und Bitterfenchel vielmehr eine dritte Variante des Foeniculum vulgare, die statt der hohen Stängel mit den großen gelben Blütendolden essbare Knollen ausbildet. Kindern sollte Fenchelhonig – wie alle Bienenprodukte – frühestens ab dem ersten Lebensjahr gegeben werden, und das nur in geringen Mengen: Honig kann durch seinen hohen Zuckergehalt die Kinderzähne schädigen.

RkJQdWJsaXNoZXIy ODIyMTAw