MEINE GESCHICHTE Zweimal erkrankte Dr. Eva-Maria Wild als Kind an Leukämie. Heute ist sie selbst Ärztin – und steht mit ihren eigenen Erfahrungen anderen Betroffenen als Mentorin zur Seite. VON MARIE GRABER Die Mutmacherin Als Mentorin möchte Dr. Wild nicht nur jungen Patientinnen und Patienten mit ihrer eigenen Geschichte Hoffnung vermitteln, sondern auch deren Angehörigen beistehen. Im Alter von sieben Jahren erkrankte Dr. Eva-Maria Wild an akuter lymphatischer Leukämie, der häufigsten Form von Blutkrebs bei Kindern und Jugendlichen. Nach einem sechsmonatigen stationären Aufenthalt und eineinhalb Jahren ambulanter Behandlung in Regensburg galt sie als geheilt. Doch drei Jahre später kam der Rückfall. Für eine Knochenmarktransplantation blieb sie im Jahr 2005 mehrere Wochen lang auf der kinderonkologischen Station in der Kinder- und Jugendklinik des Uniklinikums Erlangen. Seitdem ist die heute 28-Jährige krebsfrei. „Meine Erkrankung hat meinen Blick aufs Leben sehr beeinflusst. Ich habe vor allem gelernt, Alltägliches mehr zu schätzen – damals die Schule zum Beispiel. In der Zeit der Therapie war ich sozial sehr isoliert, weil ich aufgrund der Infektionsgefahr nicht am Unterricht oder anderen Aktivitäten teilnehmen durfte. Da wurde mir erst richtig bewusst, wie schön es ist, meine Freundinnen und Freunde jeden Tag sehen zu können. Auch wenn ich damals noch klein war, kann ich mich gut an diese Zeit erinnern. Dank meiner Erfahrungen weiß ich, wie wertvoll Gesundheit ist.“ 36 | Menschen
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