Gesundheit erlangen - Winter 2023/24

56 | Aktiv leben Wie selbstverständlich gehen wir täglich durch unser Leben, fahren Fahrrad, spielen Tischtennis oder kochen. Dabei helfen uns das zentrale Nervensystem, unsere Sinnesorgane und der gesamte Bewegungsapparat. Nur wenn alle drei Systeme optimal zusammenarbeiten, entsteht eine gezielte Bewegung – Fachleute nennen das Koordination. Diese ist beispielsweise gefragt, wenn wir beim Spurwechsel auf der Autobahn über die Schulter schauen, aber dennoch geradeaus weiterfahren, oder wenn wir beim Schwimmen gleichzeitig Arm- und Beinbewegungen ausführen. „Ein wichtiger Bestandteil der Koordination ist die Balance, denn ohne unseren Gleichgewichtssinn wäre nicht einmal das Gehen möglich“, betont Isabelle Teckenburg, Doktorandin der Molekular-Neurologischen Abteilung des Uniklinikums Erlangen, die auch eine der Erlanger Parkinson-Rehasportgruppen leitet. Damit wir alltägliche Abläufe sicher ausführen können und uns nicht verletzen, wenn wir plötzlich ungewohnte oder unvorhergesehene Bewegungen machen müssen – etwa, wenn wir stolpern oder umknicken –, ist ein regelmäßiges Balance- und Koordinationstraining sinnvoll. Die Fähigkeiten gewinnen mit zunehmendem Alter noch mehr an Bedeutung, da die Zahl der Nervenzellen mit der Zeit abnimmt. Damit werden auch Reizübertragung, Informationsverarbeitung und Reaktionsfähigkeit verlangsamt. „Insbesondere Parkinsonerkrankte und Menschen mit anderen neurodegenerativen Erkrankungen profitieren sehr von einem solchen Training“, weiß Isabelle Teckenburg aus Erfahrung. Um einfache Übungen in den Alltag übernehmen zu können, hat „Gesundheit erlangen“ auf den folgenden Seiten ein kleines Programm für Anfängerinnen und Anfänger sowie Fortgeschrittene zusammengestellt. GLEICHGEWICHT UND KOORDINATION Diese Fähigkeiten sind essenziell für alltägliche Bewegungen beim Gehen, Sporttreiben, Rad- oder Autofahren. Nicht nur im Alter sollten wir sie gezielt trainieren. VON ALESSA SAILER Balance, Baby! Sporttherapeutin Isabelle Teckenburg trainiert regelmäßig mit Parkinsonpatientinnen und -patienten am Uniklinikum Erlangen. Teil 4 unserer Sportserie: Balance und Koordination

RkJQdWJsaXNoZXIy ODIyMTAw