Gesundheit erlangen - Winter 2024/25

| 13 Titel tin in der Erlanger MKG-Chirurgie angefangen hatte, zeigte meine Bilder trotzdem Professor Weber, um sicherzugehen.“ Der wiederum ordnete ein CT und eine Biopsie an. Das Ergebnis: Krebs. Aufgrund der vielversprechenden Studienergebnisse und weil die Immunzellen in der Gewebeprobe von Volker R. eine ausreichende Menge des Proteins PD-L1 produzierten, schlug Prof. Weber seinem Patienten einen Heilversuch mit Checkpoint-Inhibitoren vor. Die Infusion bekam Volker R. etwa zehn Tage vor seiner Operation. „Die anschließende Chemo habe ich bis auf die Beeinträchtigung meines Geschmackssinns recht gut überstanden. Schlimmer war für mich die psychische Belastung bei der Bestrahlung, da der Kopf dabei fixiert wird. Aber ich hatte mein Mantra: ‚20 Sekunden Therapie ertragen bedeutet 20 Video: Modernste Therapien bei Kopf-Hals-Tumoren www.gesundheit-erlangen.com Stark in der Forschung Die MKG-Chirurgie, die HNO-Klinik und die Strahlenklinik arbeiten in Erlangen gemeinsam an weiteren Forschungsprojekten, etwa im Rahmen der Phase-II-Studie „BelieveIT“ und der Phase-III-Studie „KEYNOTE-689“. Vor der Behandlung wird individuell geprüft, ob die Patientinnen und Patienten in eine passende Studie aufgenommen werden können. Bei „BelieveIT“ wird neben den Checkpoint-Inhibitoren ein weiteres Medikament vor der Standardbehandlung verabreicht. „KEYNOTE-689“ untersucht die Unterschiede zwischen einer Patientengruppe, die einen Checkpoint-Inhibitor als neoadjuvante Therapie, also vor der Standardbehandlung, erhalten hat, und einer Gruppe, die das Medikament als Erhaltungstherapie bekommen hat. Jahre leben.‘“ Heute hat Volker R. alles überstanden. Zwar schmeckt er sauer und salzig noch sehr stark und ein Teil seiner Zunge ist taub; dennoch kann der Geschäftsführer wieder normal schlucken und ist auch beim Sprechen kaum eingeschränkt. „Ich merke eine langsame, aber stetige Verbesserung“, fasst Volker R. zusammen. Zulassung für 2025 erwartet Prof. Weber arbeitet im Kopf-Hals-Tumorzen- trum eng mit den Kolleginnen und Kollegen der Hals-Nasen-Ohren-Klinik – Kopf- und Halschirurgie und der Strahlenklinik des Uniklinikums Erlangen zusammen. So operieren MKG-Chirurginnen und -Chirurgen auch mal in der HNO-Klinik oder umgekehrt, teilweise stehen sie zusammen im OP. „Wir arbeiten zum Beispiel zusammen mit der Strahlenklinik, der HNO-Klinik und der Pathologie an der ImmunBio-KHT-Studie, bei der wir unter anderem das Tumorgewebe und den Speichel der Patientinnen und Patienten vor und nach ihrer Krebstherapie untersuchen. So wollen wir Zusammenhänge aufdecken und die Immuntherapie auf lange Sicht gesehen optimieren“, schildert Prof. Weber. Im Laufe des Jahres 2025 erwartet der Oberarzt die Zulassung der Checkpoint-Inhibitoren als sogenannte neoadjuvante Therapie bei Kopf-Hals-Tumoren, also zur Gabe vor der Standardbehandlung. „Ich bin mir sicher, das Einsatzspektrum der Checkpoint-Inhibitoren wird sich ändern. Aber die chirurgische Entfernung in Kombination mit einer Radiochemotherapie wird es weiterhin geben“, so Manuel Weber.

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