| 21 Erfolgsgeschichten der Immuntherapie www.gesundheit-erlangen.com Titel Inwiefern schränkte Sie Ihre Erkrankung ein? Es fing mit der Blaufärbung meiner Finger an, dem sogenannten Raynaud-Syndrom. Meine Beine und Arme taten bei normalen Bewegungen weh, die Finger wurden so dick, dass ein einfacher Faustschluss nicht mehr möglich war. Ich konnte mich trotz Medikamenten immer weniger bewegen; Haarekämmen, Duschen, Laufen und sogar das Sitzen waren für mich eine Qual. Meine Lunge verschlechterte sich immer weiter und auch meine Speiseröhre und mein Herz wurden in Mitleidenschaft gezogen. Ich landete im Rollstuhl und wurde zum Pflegefall. Wie ging es Ihnen mit der Entscheidung für die CAR-T-ZellTherapie? Die Entscheidung fiel mir relativ leicht. Mein Zustand verschlechterte sich so rasant, dass andere Therapien keine wirkliche Option mehr darstellten, denn die Zellen, die gegen meinen Körper arbeiteten, mussten ganz verschwinden. Das konnte man nur mit der CAR-T-Zell-Therapie erreichen. Wie haben Sie die Therapie erlebt bzw. vertragen? Die Therapie an sich empfand ich als schwierig. Die Chemotherapie und auch die Nebenwirkungen der Zellgabe waren nicht angenehm, aber ich wusste, wofür ich es machte. Es war ein Lichtblick nach Monaten voller Schmerzen, und ich bin unendlich dankbar, dass ich die Therapie machen durfte. Wie geht es Ihnen heute und wie sieht Ihr Alltag jetzt aus? Die Therapie ist jetzt vier Monate her und ich habe keinerlei Schmerzen mehr. Ich mache durch die Physio- und Ergotherapie immer größere Fortschritte und kann zum Beispiel wieder selbstständig von der Couch aufstehen. Zu Fuß komme ich jetzt schon 150 bis 200 Meter weit, je nach Tagesverfassung. Das war vor drei Monaten noch völlig undenkbar. Ich brauche natürlich immer noch ein wenig Hilfe im Alltag, aber ich bin auf einem guten Weg, mein Leben wieder selbstständig führen zu können. Was hat sich in Ihrem Leben durch die Therapie verändert? Definitiv der Blickwinkel auf das Leben. Ich bin für jeden Tag dankbar, an dem es mir gut geht, und man schätzt die Dinge, die vorher selbstverständlich waren, auf einmal viel mehr. Mein Ziel ist es, irgendwann wieder aufs Motorrad steigen zu können. Bis dahin bin ich dankbar für jeden Tag, den ich auf dieser Erde erleben darf. Das Uniklinikum Erlangen hat mir mein Leben zurückgegeben. Corinna Suß, 23 Jahre, Sklerodermie und Myositis
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