Gesundheit erlangen - Winter 2024/25

20 | Titel Inwiefern schränkte Sie Ihre Erkrankung ein? Ich hatte geschwollene Hände und Beine und Schmerzen, die von Woche zu Woche schlimmer wurden. Das Gehen wurde zur Qual und vor allem die Ellbogen waren sehr unbeweglich. Wie ging es Ihnen mit der Entscheidung für die CAR-T-Zell-Therapie? Medikamente brachten keine Besserung, und als ich frühzeitig von der Reha entlassen wurde, weil sich mein Zustand dort stetig verschlechterte, sagte ich: „Ja, natürlich mache ich das!“ Ich bin von Natur aus ein positiver Mensch, der immer nach vorn schaut. Deswegen hatte ich die Zuversicht, wieder mehr Lebensqualität zu haben. Da ich der erste Patient mit Sklerodermie war, der in Erlangen die CAR-T-Zell-Therapie bekam, hatte ich zugleich auch die Hoffnung, anderen durch meinen Heilversuch zu helfen. Wie haben Sie die Therapie vertragen? Sowohl die Chemo als auch die CAR-T-Zellen habe ich sehr gut vertragen. Wie geht es Ihnen heute, zwei Jahre danach? Ich habe keine Schmerzen mehr und kann einigermaßen normal laufen. Damit die Finger- gelenke hoffentlich wieder beweglicher werden, mache ich noch Physio- und Ergotherapie. Was hat sich in Ihrem Leben durch die Therapie verändert? Mittlerweile bin ich in Berufsunfähigkeitsrente. Es ist psychisch entlastend, nicht mehr im Berufsleben stehen zu müssen. So kann ich mich besser auf meine Genesung konzentrieren. Mit meinem einjährigen Enkel kann ich jetzt rumtollen, das macht natürlich Spaß. Mein Traum wäre es, ihm mal Skifahren beibringen zu können. Ralf Grebner, 62 Jahre, Sklerodermie Relativ neue Therapie Die weltweit erste Patientin mit Systemischem Lupus Erythematodes, die CAR-T-Zellen gegen ihre Autoimmunerkrankung erhielt, bekam ihre Infusion 2021 – am Uniklinikum Erlangen. Im Sommer 2024 wurde in Erlangen weltweit zum ersten Mal eine Jugendliche mit Lupus erfolgreich mit dieser Immuntherapie behandelt. Damit CART-Zellen bei schweren Autoimmunerkrankungen als Regelversorgung angeboten werden können – so wie es bei einigen Krebsarten bereits der Fall ist –, bedarf es noch weiterer Studien.

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