Gesundheit erlangen - Sommer 2022

32 | Menschen MEINE GESCHICHTE Ständige Ruhe und keine Perspektive auf Besserung – wie viele ME/CFS-Erkrankte muss sich Dr. Ute Meck vor Reizüberflutung etwa durch Lärm, Licht und auch Menschen schützen. Dennoch gibt sie die Hoffnung nicht auf, ihr Leben zurückerobern zu können. VON KERSTIN BÖNISCH Wenn Ute Meck lächelt, blitzt für einen Moment ihr früheres Leben auf: ein glücklicher Balanceakt zwischen Familie und Beruf, mit ihrer Jugendliebe und drei kleinen Söhnen im Traumhaus auf dem Land. Eine Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus beendete im Dezember 2017 abrupt das bisherige Familienleben – für die promovierte Psychologin begann ein Leidensweg, dessen Ursache sie erst im Sommer 2019 erkannte: Myalgische Enzephalomyelitis (ME) mit Symptomen von CFS (Chronisches FatigueSyndrom)*. „Seitdem wusste ich, warum es mir nach SCHATTENDASEIN jedem Versuch, wieder auf die Beine zu kommen, noch schlechter ging.“ Anders als viele andere hat Ute Meck eine ärztliche Diagnose für ihre schwere Multisystemerkrankung, die bis heute weder behandel- noch heilbar ist. Infektion als Auslöser „Ich war damals unglaublich fit, machte Kampfsport und dachte nie an eine ernsthafte Erkrankung“, erinnert sich die 42-Jährige. Sogar, als sie eines Morgens völlig orientierungslos erwachte und sich stunUte Meck brauchte alle zehn Minuten eine längere Pause, um das Interview durchzuhalten. Sogar an Regentagen muss sie die Jalousien herunterlassen und eine Schirmmütze tragen, um sich vor zu viel Licht zu schützen.

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