Gesundheit erlangen - Sommer 2022

42 | MUND AUF! Sie sind klein und orange, enthalten knapp zehnmal so viel Vitamin C wie Zitrusfrüchte und sind ein Turbo für unser Immunsystem: Sanddornbeeren. VON LUISE LAUFER Geben statt nehmen – das trifft auf Sanddorn zweifelsfrei zu. Denn obwohl die Pflanze sich mit kargen Böden zufriedengibt und kaum Wasser braucht, strotzen ihre Früchte vor vielen verschiedenen Vitaminen und Mineralien. Die kleinen ovalen Beeren wachsen an Sträuchern und können je nach Sorte von Anfang August bis Oktober geerntet werden. Hierzulande wächst das Wildobst in den Alpen, deutlich stärker verbreitet ist es jedoch in den Küstenregionen, weshalb das Gewächs auch „Zitrone des Nordens“ genannt wird. Aber auch im heimischen Garten lässt sich Sanddorn kultivieren, insofern der Boden nicht zu sauer und genügend Platz vorhanden ist. Wer Beeren ernten möchte, sollte unbedingt beachten, dass nur die weibliche Pflanze Früchte trägt. Weil der Wind die Bestäubung übernimmt, braucht das weibliche Exemplar zwingend die männliche Variante in ihrer Nähe. In der Küche Frisch gepflückt schmeckt Sanddorn sehr sauer und ist deshalb kaum genießbar. Die Beeren lassen sich aber zu leckerem Fruchtmus, zu Süßspeisen, Likör oder Soßen verarbeiten. Weit verbreitet sind außerdem Tee und Sanddornsaft, die täglich getrunken ein echter Booster für das Immunsystem sind: Das in den kleinen Powerfrüchten enthaltene Vitamin C – stolze 450 mg pro 100 g – stärkt die Abwehrkräfte. Sanddorn ist außerdem für vegan und vegetarisch lebende Menschen interessant, weil er ein natürlicher Lieferant von Vitamin B 12 ist, das sonst vornehmlich in tierischen Produkten vorkommt. Auch wenn die im Sanddorn enthaltenen Fruchtsäuren dafür sorgen, dass die Beeren-Booster Vitamine hitzebeständiger sind als in anderen Obstsorten, sollte bei der Zubereitung von Tee oder Marmelade auf eine kurze Kochzeit geachtet werden. Generell werden den Beeren antibakterielle, entzündungshemmende, zell- und leberschützende Eigenschaften zugeschrieben. Sie sollen außerdem Stress mindern und zur Geweberegeneration beitragen. Auf dem Körper Die Nordzitronen sind nicht nur in der Küche Kraftpakete, sondern haben sich auch in der Hautpflege bewährt. Das aus den Samen gewonnene hochwertige Öl ist Bestandteil vieler Kosmetikprodukte. Es unterstützt die Wundheilung und soll beispielsweise auch Sonnenbrände lindern können. Ob es, wie früher angenommen, auch bei Neurodermitis hilft, konnte durch Studien jedoch nicht belegt werden. Sanddorn-Marmelade Kochen Sie 1 kg der gewaschenen Früchte mit 100 ml Wasser so lange, bis die Früchte platzen, und streichen Sie danach alles durch ein Sieb. Das aufgefangene Mus kommt anschließend mit 500 g Gelierzucker in einen Topf und wird unter ständigem Rühren für vier Minuten gekocht. Die Marmelade in heiß ausgewaschene Gläser füllen, mit Deckeln verschließen und die Gläser kurz auf den Kopf stellen. Die Marmelade ist dadurch bis zu drei Jahre haltbar. Ernährung

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