Gesundheit erlangen - Winter 2023/24

10 | Titel Fortsetzung von S. 9 hingegen hält der Klinikdirektor nichts: „Das ist zu anspruchslos und langweilig. Da geraten viele wieder in eine Gedankenspirale.“ Empfehlenswerter sei es, sich Gegenstände mit einem bestimmten Anfangsbuchstaben zu überlegen und sich diese bildlich vorzustellen: Tisch, Trittleiter, Telefon, Tablett ... Das fordere den Geist, beruhige und führe so zu mehr Einschlaferfolg. Ganz wichtig ist Prof. Kornhuber, seine Patientinnen und Patienten über Schlafmythen aufzuklären: „Nicht alle Menschen brauchen acht Stunden Schlaf, viele kommen auch mit weniger gut zurecht. Im Alter nimmt die Schlafdauer natürlicherweise ab. Auch, dass der gesündeste Schlaf der vor Mitternacht ist, stimmt so nicht. Je nach Chronotyp (s. Kasten) sind manche Menschen später müde als andere. Das ist okay.“ Fast alle psychischen Störungen gehen mit Schlaf- ​problemen einher, etwa Angsterkrankungen, Depressionen und Traumata. „Dabei gilt es, die priNachts auf die Uhr zu schauen, sollten Schlaflose vermeiden. Das führt zu noch mehr Druck, einschlafen zu „müssen“. Schlafeffizienz … … ist das Verhältnis zwischen der Schlafzeit und der im Bett verbrachten Zeit. Ein Beispiel: Vier Stunden Schlaf geteilt durch acht Stunden im Bett entsprechen einer Schlafeffizienz von 50 Prozent. Ein guter Wert liegt bei über 90 Prozent. Chronotypen ■ Lerchen sind bereits im Morgen- grauen fit und leistungsfähig, ihnen fallen abends aber oft schon recht früh die Augen zu. ■ Eulen tun sich beim Aufstehen schwer, sie leiden oft unter „sozialem Jetlag“, weil sie z. B. durch frühe Arbeitszeiten gegen ihre innere Uhr ankämpfen müs- sen. Sie werden erst im Lauf des Tages produktiv und gehen später ins Bett. ■ Auch Mischtypen sind möglich. Oft verändert sich der Chronotyp auch im Laufe des Lebens.

RkJQdWJsaXNoZXIy ODIyMTAw