Gesundheit erlangen - Winter 2023/24

36 | Medizin MITTEL DER WAHL Nasenspray kann das Atmen erleichtern, indem es Schwellungen reduziert, Schleim verdünnt und die Nasenhöhle befeuchtet. VON LUISE LAUFER Befreit durchatmen! Durchblick beim Durchatmen Pfft, pfft, ah! Ein Sprühstoß in jedes Nasenloch und es lässt sich wieder wunderbar durchatmen. Nasenspray ist ein weitverbreitetes Medikament, das Atembeschwerden verschiedenen Ursprungs zuverlässig lindert. Welches Nasenspray das richtige ist, hängt von individuellen Bedürfnissen ab. Zuerst sollte der Grund der Beschwerden abgeklärt werden. Ist die Nase beispielsweise wegen einer Erkältung oder Allergie verstopft, verschafft ein abschwellendes Nasenspray vorübergehend Abhilfe. Präparate ohne abschwellende Wirkung enthalten in der Regel Salzlösungen oder Dexpanthenol und eignen sich daher eher zum Befeuchten der Schleimhäute und zur Linderung von Reizungen. Zur Behandlung des allergischen Schnupfens stehen inzwischen rezeptfreie Nasensprays auf der Basis von Kortikosteroiden zur Verfügung. Achtung, Abhängigkeit! Wirkstoffe wie Xylometazolin oder Oxymetazolin verengen die Blutgefäße, wodurch das Gewebe in der Nase abschwillt und das Atmen wieder leichter möglich ist. Weil bei längerem Gebrauch dieser Nasensprays jedoch schnell ein Gewöhnungseffekt eintreten kann, sollten die Präparate maximal vierzehn Tage am Stück verwendet werden. Andernfalls werden die Schleimhäute dauerhaft geschädigt und das natürliche Reinigungssystem der Nase gerät aus dem Gleichgewicht. Im schlimmsten Fall droht eine sogenannte „Stinknase“, bei der die Schleimhaut in der Nase weitestgehend zerstört ist und sich deshalb ein grünlicher, faulig riechender Belag aus Bakterien bildet. Nicht abschwellende Nasensprays sind dagegen für den längeren Gebrauch sicherer. Unerwünschte Effekte Wie bei jedem Medikament können auch bei Nasensprays Nebenwirkungen auftreten, darunter: Brennen, Trockenheit der Nasenschleimhaut, Niesen und bei abschwellenden Nasensprays wie erwähnt die Gefahr der Abhängigkeit. Es ist wichtig, die Packungsbeilage zu lesen und bei unerwünschten Effekten ärztlichen Rat zu suchen. Vorsicht bei Bluthochdruck Nasenspray sollte nicht verwendet werden, wenn Allergien auf Inhaltsstoffe bekannt sind. Auch bei hohem Blutdruck ist bei abschwellenden Nasensprays Vorsicht geboten, da sie den Blutdruck durch ihre gefäßverengende Wirkung weiter erhöhen können. Weil bestimmte Nasensprays den Blutzuckerspiegel beeinflussen können, sollten sich auch Diabetiker ärztlich genau beraten lassen. Diese Informationen wurden mit Unterstützung von Dr. Frank Waldfahrer, Oberarzt der Hals-Nasen-Ohren-Klinik – Kopf- und Halschirurgie des Uniklinikums Erlangen, zusammengestellt. Bei Fragen oder gesundheitlichen Beschwerden holen Sie sich bitte ärztlichen Rat ein oder wenden Sie sich an eine Apotheke. Für Kinder gibt es spezielle Nasensprays, die eine geringere Wirkstoffkonzentration enthalten. Dass es für Erwachsene besser ist, Kinderspray zu verwenden, ist übrigens ein Irrglaube. Die Präparate sorgen zwar für eine freie Nase, machen aber trotz der geringeren Wirkstoffmenge bei zu langem Gebrauch ebenfalls abhängig. Schon gewusst?

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