Gesundheit erlangen - Winter 2024/25

| 31 Medizin Sprechstunde für Schluckstörungen der HNO-Klinik Telefon: 09131 85-32782 MVZ Eckental – Zweigstelle Bamberg Telefon: 0951 28979 Betroffenen mit einem Kloß im Hals Stress oder andere belastende Faktoren ursächlich oder zumindest verstärkend sind. Denken Sie an ein Vorstellungsgespräch oder einen Vortrag: In diesen Situationen steht immer ein Glas Wasser bereit. Nicht, weil man plötzlich Durst bekommen könnte, sondern weil sich der Rachen unter Stress trocken und wie zugeschnürt anfühlen kann. Anspannung reduziert die Speichelproduktion. Man sagt ja auch in Situationen, die einem Angst machen oder die emotional belasten: „Ich hab einen Kloß im Hals.“ Das macht den Zusammenhang zwischen Körper und Psyche deutlich. Was das Globusgefühl hervorruft, ist aber noch nicht final geklärt. Vermutlich spielen muskuläre Anspannung und die vielen Nerven in dieser Region eine Rolle. Wann sollte man eine Ärztin bzw. einen Arzt aufsuchen? Wenn der Leidensdruck groß ist, das Kloßgefühl gar nicht weggeht oder Warnzeichen auftreten (s. Kasten). Die HNO-Ärztin oder der HNO-Arzt kann organische Ursachen wie eine Zyste oder einen Tumor mit einer endoskopischen Untersuchung – durch die Nase oder den Mund – ausschließen. Dabei wird auch der Schluckvorgang beobachtet. Wenn die Patientinnen und Patienten dann ein Video ihres Rachens sehen, in dem nichts Ungewöhnliches zu finden ist, beruhigt sie das. Das hilft auch, einer Somatisierung vorzubeugen Warnsignale ■ Schluckbeschwerden beim Essen und Trinken ■ Schmerzen im Hals ■ Gewichtsverlust ■ abruptes Auftreten und/oder zunehmende Verschlimmerung – also dass bestimmte Symptome einer körperlichen Erkrankung zugeschrieben werden, obwohl da gar keine ist. Fallen bei der Endoskopie zum Beispiel Reizungen der Kehlkopfschleimhaut auf, können wir zusätzlich eine Magenspiegelung veranlassen. Die kann dann unter anderem den Rückfluss von Magensäure belegen, der ein Grund für die Schleimhautreizung sein kann. Außerdem ist auch noch ein Ultraschall möglich, um die Schilddrüse auf Veränderungen zu untersuchen. Wäre auch eine weitere Bildgebung mittels CT oder MRT hilfreich? In der Regel kommt dabei nichts heraus, was die Symptome erklärt. Indem man Patientinnen und Patienten so etwas aber frühzeitig anbietet, richtet sich ihr Fokus meiner Meinung nach noch stärker auf das Problem, das eben oft gar kein organisches ist. Falls es doch eine körperliche Ursache gibt, finden wir die überwiegend auch ohne CT und MRT. Eher sinnvoll ist eine Ultraschalluntersuchung. Und angenommen, es wird tatsächlich eine Zyste im Rachen entdeckt … Dann entscheidet der Leidensdruck darüber, ob sie operativ entfernt wird oder nicht. Wir bestellen die Patientinnen und Patienten regelmäßig ein, um den Verlauf zu beobachten. Es kann durchaus auch sein, dass eine Zyste wieder kleiner wird oder sogar ganz verschwindet. Was die Diagnostik und die Therapie betrifft, haben wir zum Beispiel bei uns in der HNO-Klinik alles vor Ort, was es braucht. Und wir nehmen uns sehr viel Zeit für die genaue und vor allem ganzheitliche Abklärung und Behandlung.

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