Gesundheit erlangen - Winter 2024/25

36 | Medizin MITTEL DER WAHL Weit mehr als nur ein klebriger, süßer Brotaufstrich: Ob als Hustensaft oder zur Stärkung des Immunsystems – Honig ist ein wahres Multitalent. VON MARIE BÖHM Wohltuende Linderung Es gibt wohl kaum ein Hausmittel, das bei Erkältungen häufiger empfohlen wird als Honig. Zu Recht! Er wirkt beruhigend auf die Schleimhäute und kann Hustenreiz sowie Halsschmerzen reduzieren. In Kombination mit warmem Tee oder Milch entfaltet Honig seine Wirkung besonders gut. Zahlreiche Studien belegen, dass Honig bei der Linderung von nächtlichem Husten genauso effektiv sein kann wie herkömmlicher Hustensaft. Starke Abwehr Honig enthält zahlreiche Antioxidantien, die dem Körper helfen, freie Radikale zu bekämpfen und so die Zellen zu schützen. Besonders dunkle Honigsorten wie Thymianhonig, der hauptsächlich aus dem Nektar von Thymianblüten gewonnen wird, oder der aus den Blüten des Manuka-Strauchs gewonnene neuseeländische Manuka-Honig sind reich an diesen gesundheitsfördernden Stoffen. Effektive Unterstützung Einige Untersuchungen weisen darauf hin, dass Honig das Wachstum nützlicher Darmbakterien fördern und die Verdauung ins Gleichgewicht bringen kann. Ein Löffel Honig vor dem Schlafengehen soll den Magen beruhigen und einen erholsameren Schlaf fördern. Sanfte Regeneration Das flüssige Gold ist ein beliebter Inhaltsstoff in Haut- und Haarpflegeprodukten. Wegen seiner feuchtigkeitsspendenden, antibakteriellen und regenerierenden Eigenschaften eignet er sich besonders für empfindliche Haut und Babyprodukte. Natürliches Antibiotikum Speziell behandelter medizinischer Honig wird unter streng kontrollierten Bedingungen hergestellt und sterilisiert, um sicherzustellen, dass er keine schädlichen Bakterien enthält. Dieser wird in der Medizin eingesetzt, um z. B. schwer heilende oder chronische Wunden zu behandeln. Durch seine Fähigkeit, Feuchtigkeit zu binden und ein für Bakterien unfreundliches Milieu zu schaffen, fördert Honig die Heilung und reduziert Entzündungen. Süßes Gold Bereits in der Antike wurde Honig nicht nur als Süßungsmittel verwendet, sondern auch in religiösen Zeremonien, als Medizin und sogar als Währung. Die ägyptische Pharaonin Kleopatra soll zudem in Milch und Honig gebadet haben, um ihre Haut weich und gesund zu halten. Die vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten des Bienengolds und die daraus resultierenden gesundheitlichen Vorteile machen es bis heute zu einem geschätzten Naturprodukt. Bitte beachten! ■ H onig kann Bakterien enthalten, die bei Kindern unter einem Jahr zu einer lebensgefährlichen Vergiftung führen können. ■ A ugen auf bei der Qualität von Honig: Rohhonig, der nicht pasteurisiert oder erhitzt wurde, behält die meisten wertvollen Inhaltsstoffe. ■ S o gesund Honig auch sein mag, mit rund 80 Prozent Zucker – je nach Honigsorte rund 30 bis 45 Prozent Fruktose und 25 bis 40 Prozent Glukose – kann er bei übermäßigem Konsum zu Problemen wie Karies und Gewichtszunahme führen. Die Deutsche Gesell- schaft für Ernährung empfiehlt daher einen maximalen täglichen Honigverzehr von etwa drei Esslöffeln.

RkJQdWJsaXNoZXIy ODIyMTAw