52 | Therapiemöglichkeiten Bei der Behandlung von Schäden des Schultergelenkes durch Abnutzung und Entzündung steht die konservative Therapie im Vordergrund. Hier gibt es sehr gute Erfahrungen mit der fokussierten Stoßwellentherapie, lokalen Infiltrationen am Schultergelenk und Krankengymnastik. Auch eine fortschreitende Schultersteife als chronisch Entzündung wird intensiv konservativ behandelt. Hier steht v. a. die Schmerztherapie im Vordergrund. Eine Operation am Schultergelenk ist vor allem bei frischen Verletzungen und entsprechenden Symptomen mit Schmerzen und Bewegungseinschränkungen sowie Kraftverlust bei der Armhebung notwendig. Hier steht bei den Sehnenrissen und einer Verletzung der Gelenklippe nach Schulterluxation vor allem die Gelenkspiegelung zur Verfügung, bei der über kleine Hautschnitte und minimalinvasiv mit einer Kamera die betroffene Sehne wieder mit einer Naht über den Knochenanker repariert werden kann. Bei chronischen Schleimbeutelentzündungen und einem Engpasssyndrom (Impingement) steht bei einer mangelnden Wirksamkeit der konservativen Therapie ebenfalls diese Technik zur Verfügung, um den Schleimbeutel zu entfernen und wieder ausreichend Platz unter dem Schulterdach zu schaffen. Ausblick Gerade die Forschung hat in den letzten Jahren neue Therapieverfahren entwickelt: So kann z. B. durch das Einbringen eines Inspace Ballons das Schultergelenk wieder zentriert werden und eine darunterliegende Sehnennaht besser vor einem erneuten Riss geschützt werden. Diese Technik wird auch bei nicht mehr zu reparierenden Sehnenrissen und einer entsprechenden Schmerzsymptomatik angewendet. Advertorial Schultererkrankungen - von der Diagnose zur Therapie Die Schulter ist neben dem Rücken und dem Kniegelenk die dritthäufigste beklagte Körperregion. Die Lifetime-Prävalenz für Schulterschmerzen liegt bei bis zu 70 %. Bei jungen Patientinnen und Patienten stehen akute Verletzungen bei Sport- oder Freizeitaktivitäten im Vordergrund, z. B. Schulterluxationen, Knochenbrüche oder Sehnen- und Bandverletzungen. Bei älteren Patientinnen und Patienten sind es sowohl Verletzungen mit Frakturen, v. a. bei zunehmender Osteoporose, aber auch degenerative Veränderungen durch Abnutzung und Überlastungsschäden, wie z. B. die Kalkschulter, das Impingementsyndrom mit begleitender Schleimbeutelentzündung oder die Schultergelenksarthrose. Schulterkrankheiten frühzeitig erkennen Wichtig ist, bei frischen Verletzungen und auch bei anhaltenden Beschwerden über 4-6 Wochen eine fachärztliche Untersuchung beim Facharzt/-in anzustreben, da übersehene Verletzungen oder auch die Zunahme von Verschleiß evtl. einer frühzeitigen Therapie zugänglich sein sollten. Bildgebende Diagnostik Bei der ersten Untersuchung erfolgt neben der gezielten Befragung des/der Patienten/-in nach den Ursachen in der Regel ein Röntgenbild. Oftmals unterschätzt sind hier die diagnostischen Möglichkeiten des Ultraschalls, der an der Schulter ein ausgesprochen hilfreiches sowie aussagekräftiges Diagnostikum darstellt. Neben einem Erguss können z. B. regelhaft Tendinitiden oder Sehnenrisse, Kalkdepots oder eine Bursitis festgestellt werden. Sollte der Verdacht einer Sehnenruptur oder einer Schulterinstabilität bestehen, ist eine Kernspintomographie des Schultergelenkes notwendig; bei Knochenbrüchen oder einer Arthrose des Gelenkes kann zusätzlich eine Computertomographie notwendig sein. Dr. med. Gerolf Bergenthal Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie / Facharzt für Chirurgie, Sportmediziner und D-Arzt Gemein. Krankenhausgesellschaft des Landkreises Bamberg MVZ Scheßlitz Praxis für Chirurgie, Unfallchirurgie und Orthopädie E-Mail: chirurgie@mvz-scheßlitz.de Homepage: www.mvz-bamberg.de
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